In Amel bleiben die wichtigsten Gemeindesteuern weiterhin sehr niedrig: sechs Prozent Zuschlag auf die Einkommenssteuer und 1.200 Zuschlaghundertstel auf die Immobilienvorbelastung. Auch die Müllsteuer wird noch auf dem bisherigen Stand belassen.
Die Müllsteuer beträgt 130 Euro für Einpersonenhaushalte, 155 Euro für Zweipersonenhaushalte und 185 Euro für Haushalte mit mehr als zwei Personen. Im kommenden Jahr will der Gemeinderat die gesamte Regelung grundsätzlich überarbeiten: von den Steuern bis zum Bedarf für die Sammeldienste.
So werde die Gemeinde häufiger von Bürgern darauf hingewiesen, dass sie zu viele Gratis-Mülltüten verteile. Mülltüten werden darum auch nicht mehr in die Haushalte gebracht. Um die Gemeindeverwaltung zu entlasten, sollen sie künftig in der Tourist-Infostelle in Montenau abgeholt werden können. Da Montenau nicht zentral in der Gemeinde liegt, ist auch daran gedacht, dafür jeweils einen Termin in Heppenbach und Medell anzusetzen. Die genaue Handhabung wird noch in einem Rundschreiben erklärt.
Stephan Wiesemes wies darauf hin, dass auf die Gemeinden Mehrkosten bei der Müllentsorgung zukämen, weil die Wallonische Region Zuschüsse streiche (u.a. die BVA-Stellen in den Recyparks).
Steuer auf ungenutzte Gewerbeflächen geplant
Beim Stichwort Steuern fragte Elke Comoth, ob die Gemeinde an ihren Plänen festhalte, nicht genutzte Flächen in den Industrie- und Gewerbegebieten mit einer Steuer zu belegen. Die Steuer soll eine Hebelwirkung entfalten, damit Flächen, die schon veräußert wurden, aber seit längerem ungenutzt sind, wieder zur Verfügung stehen.
Bürgermeister Erik Wiesemes und Schöffe Frédéric Arens bestätigten diese Pläne, auch mit Blick auf die hohen Kosten für die geplante Erweiterung. Das Industrie- und Gewerbegebiet Kaiserbaracke soll um 32 Hektar erweitert werden. Die Erschließungskosten werden auf 550.000 Euro pro Hektar geschätzt. Davon trage zwar die Deutschsprachige Gemeinschaft den Großteil, aber auch auf die Gemeinde komme ein Teil der Kosten zu.
Mit der Vorlage einer solchen Steuerempfehlung sei in der Gemeinderatssitzung von Dezember oder Januar zu rechnen.
Holzverkauf verlief sehr zufriedenstellend
Der Holzverkauf im Oktober erbrachte 2,3 Millionen Euro (für 19.600 Festmeter). Forstschöffe Patrick Heyen sprach von einem sehr zufriedenstellenden Ergebnis.
Der nächste Brennholzverkauf steht am 29. Januar an. Angeboten wird Holz in drei Kategorien: gefälltes Holz (25 Euro pro Festmeter), auf dem Stock (15 Euro pro Festmeter) und Stücke von 2,5 Metern am Wegesrand (50 Euro pro Festmeter).
Bei der dritten Haushaltsanpassung wurde der Investitionshaushalt von 5,4 Millionen Euro auf 4,6 Millionen Euro reduziert. Es würden aber keine Projekte gestrichen, sagte Bürgermeister Erik Wiesemes, sondern auf das kommende Jahr übertragen, weil sie noch nicht so weit seien. Dadurch wird auch der Übertrag aus dem Ordentlichen Dienst um fast 500.000 Euro gesenkt.
Schule in Born muss trockengelegt werden
In Born muss die Schule wegen aufsteigender Feuchtigkeit trockengelegt werden. Die Gemeinde nutzt diese Gelegenheit, um die Kläranlage zu erneuern, die auch dem künftigen Vereinsheim im heutigen Musiklokal dienen soll.
In der Nähe der Von-Korff-Brücke in Born sollen Kugelbahnen eingerichtet werden. Antragsteller sind der Kletterclub Ostbelgien und die neu gegründete VoG Dorfleben Born. Da die Kugelbahnen sich auf öffentlichem Gelände befinden, musste der Gemeinderat eine entsprechende Vereinbarung verabschieden. Frédéric Arens wusste als Borner zu berichten, dass im Hinblick auf Weihnachten auch schon Kugeln für die Kugelbahnen im Vorverkauf erstanden werden können.
Gemeinde Amel will tausend Bäume pflanzen
Am Ende der Sitzung nahm Stephanie Mertes die laufende Baumpflanz-Challenge zum Anlass, um nachzufragen, wie es um die im Wahlprogramm angekündigten eintausend zu pflanzenden Bäume stehe. Nachdem sich das Gemeindekollegium erfolgreich an der Challenge beteiligt hatte, blieben demnach noch 999, meinte Frédéric Arens mit einem Augenzwinkern. Patrick Heyen legte einen detaillierten Plan vor, wonach in einer ersten Phase 200 Bäume in einem Bereich von Eibertingen über Iveldingen und Montenau bis Born gepflanzt würden.
Es bleibe das Ziel, in dieser Legislaturperiode nach und nach die ganze Gemeinde mit Baumpflanzungen zu berücksichtigen. Dazu seien auch Hinweise aus der Bevölkerung willkommen, ergänzte Erik Wiesemes. Anna Pauels verwies ihrerseits auf das Geschenk eines Obstbaumes für jedes Neugeborene und auf die kostenlose Verteilung von Bäumen und Heckenpflanzen am 29. November. Was dort keinen Abnehmer finde, werde übrigens "später vom Bauhof dort gepflanzt, wo es passt."
Stephan Pesch