Der neue Turm an der Rennstrecke von Spa-Francorchamps soll vor der neuen Saison stehen. Zumindest die Außenhülle soll zum Saisonstart Mitte März 2026 fertig sein. Offiziell eröffnet wird der Turm drei Monate später, als Datum ist der 12. Juni angepeilt.
Bei einer Pressekonferenz am Donnerstag hat die Rennstrecke auch den neuen Namen enthüllt: Neuer Sponsor wird die Lütticher Unternehmensgruppe Uhoda. Nach dem Englebert-Turm, der im Jahr 1957 gebaut wurde, und dem Uniroyal-Turm (1985) steht dort ab 2026 der Uhoda-Turm. Der Vorgänger ist bereits abgerissen.
Die digitale Uhr, die abwechselnd Datum, Uhrzeit und Temperatur anzeigt, bleibt erhalten. "Und auch die alte Englebert-Uhr soll noch integriert werden. Wir prüfen gerade, wie wir das umsetzen können", sagt die technische Direktorin Elisabeth Guillaume. "Es wäre eine nette Anspielung auf die Geschichte."
Der Turm zählt fünf Etagen und eine Dachterrasse. Die beiden unteren Etagen werden von der Rennsimulator-Firma Virtex von Julien Gillard aus Malmedy genutzt. Die drei anderen Etagen und die Dachterrasse können von Unternehmen gemietet werden - für Kundenevents an den Rennwochenenden, aber auch während der Aktivitäten in der Woche. Es sei schließlich immer etwas los, sagte Direktor Amaury Bertholomé bei der Pressekonferenz. Im Jahr 2025 sei die Strecke von Saisonbeginn Mitte März bis Mitte November an 220 Tagen genutzt worden.
Entworfen wurde der neue Turm von den Büros Lacomble Architecture und Point B-ar aus Lüttich. Er sollte "kurvig" wie die Rennstrecke sein, sagte Architekt Simon Lambert. "Außerdem haben wir die Etagen wie Ringe gestaltet - passend zu einer Rennstrecke", fügte Dany Lamcoble hinzu.
Zu dem neuen Konzept gehören auch eine Fußgängerbrücke vom Eingangsbereich über die Strecke zum neuen Turm und ein neuer Eingangsbereich. Die alte "Ferme Foguenne" am Eingang Ster ist schon im Umbau. Dort entsteht ein Empfang mit Tourist-Info, auch die Büros der Rennstrecken-Verwaltung werden dort untergebracht - in der neuen Überführung. Das Polizeibüro bleibt. "Mit Ausnüchterungszelle, die ist doch ab und zu im Einsatz", scherzte Bertholomé.
Die Kosten für die Umgestaltung belaufen sich laut Bertholomé auf insgesamt sechs bis sieben Millionen Euro. Dabei finanziere die Strecke 70 Prozent aus Eigenmitteln und 30 Prozent über Kredite.
Den Winter über stehen auch Arbeiten im Fahrerlager an, unter anderem am Straßennetz innerhalb der Rennstrecke. Die "Rallycross-Tribüne", die nicht mehr genutzt wird und vielen Besuchern ein Dorn im Auge ist, soll abgebaut werden. Die Elemente sollen für Tribünen entlang der Strecke genutzt werden. Wo genau, steht aber noch nicht fest.
Hintergrund: Uhoda
Die Unternehmensgruppe von Stéphan Uhoda aus Seraing ist in vielen Sparten tätig. Die Autowaschanlagen und Tankstellen gehören zu den bekanntesten Bereichen des Unternehmens. Aber auch in der Energie-, Immobilien- und Veranstaltungsbranche ist Uhoda aktiv. Außerdem sponsert die Gruppe Kultur-Events wie das Internationale Filmkomödien-Festival in Lüttich und Sportler wie Thierry Neuville.

Katrin Margraff








