Die Gemeinde Burg-Reuland will die Gemeindeschule Kreuzberg energetisch sanieren und erweitern lassen. Dazu sucht sie jetzt einen Projektautor.
Schulschöffin Karla Schommers-Büx erklärte, dass die energetische Sanierung der Schule schon länger im Raum stehe. Die Entwicklung der Schülerzahlen erfordere aber auch eine Erweiterung: "Die Schule platzt aus allen Nähten", sagte sie.
Eine von zwei großen Schulniederlassungen
Angesichts eines möglichen Zeitraums von fünf bis sieben Jahren von den ersten Planungsschritten bis zur Umsetzung fragte Sandro Schmitz, ob auch an eine Übergangslösung gedacht werde. Schließlich sei noch nicht abzusehen, wie sich die Schülerzahlen weiter entwickeln.
Karla Schommers-Büx meinte, dass der erste Schritt gemacht werden müsse. Sie verwies auf das Neubaugebiet "Schöne Aussicht", das praktisch an die Schule angrenzt. Außerdem ist die Schule Kreuzberg neben Burg-Reuland die zweite größere Schulniederlassung in der Gemeinde.
Suche nach Lehrern nicht selbstverständlich
Eher stelle sich die Frage nach der Zukunft in kleineren Dorfschulen wie Braunlauf, wo es neben dem Kindergarten nur eine weitere Klasse für alle sechs Grundschuljahre gebe. Allerdings hänge es dort dann möglicherweise weniger an den Schülerzahlnormen als an der Frage, ob sich Lehrer finden ließen, die sechs Schuljahre gleichzeitig unterrichten wollen.
Romano Schmitz regte an, dass der Projektautor bei seiner Planung auch schon die übernächsten Schritte für die kommenden Jahrzehnte bedenken solle.
Auch Reuländer Rat gegen Schlieβung der Finanzministeriums
In Burg-Reuland muss die Stromversorgung zwischen dem Schulkomplex sowie dem Kultur- und Begegnungszentrum ViDo getrennt werden. Die Gemeinde muss sich daran mit rund 65.000 Euro beteiligen. Allerdings hat die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft 80 Prozent Zuschuss in Aussicht gestellt.
Der Reuländer Gemeinderat beschloss auch einstimmig, sich der Resolution des St. Vither Stadtrates gegen die Schließung des Finanzministeriums in St. Vith anzuschließen. Bürgermeister Alain Stellmann bezeichnete es als "selbstredend", dass ein gewisses Maß an Dienstleistung des Finanzministeriums in St. Vith erhalten bleiben müsse.
Die Resolution sei auch ein Zeichen dagegen, dass sämtliche Behörden und Dienste nach Eupen abgezogen würden. Jacky Greven ergänzte, dass nun mal nicht jeder über die Möglichkeiten verfüge, Dienste online in Anspruch zu nehmen.
Trotz Debatte: Glocken in Thommen werden instand gesetzt
An der Kirche in Thommen müssen die Glocken instand gesetzt werden, weil die Aufhängung marode ist. Die Kosten belaufen sich auf rund 12.000 Euro. Die DG übernimmt 60 Prozent, die übrigen 40 Prozent kämen auf die Kirchenfabrik Thommen zu, die aber nicht über die nötigen Mittel verfügt und darum bei der Gemeinde einen Antrag auf Zuschuss eingereicht hat.
Daraus entwickelte sich im Gemeinderat eine lebhafte Grundsatzdiskussion über die Rolle der Gemeinde und das Vermögen der Kirche. Mit Engelszungen gab Karla Schommers-Büx zu bedenken, dass es sich bei der Kirche in Thommen um ein Kulturdenkmal handele, das auch unabhängig von seiner religiösen Nutzung betrachtet werden könne.
Damit konnte sie Jacky Greven überzeugen, der in Sachen Kirchenfabriken sonst auch eher zurückhaltend ist. Nicht aber Romano Schmitz, der einmal mehr erklärte, dass es ihm ums Prinzip gehe. Er enthielt sich denn auch als Einziger der Stimme, während die anderen Ratsmitglieder für den Zuschuss von rund 5.000 Euro stimmten.
Stephan Pesch