1 Kommentar

  1. Ehrlich gesagt sehe ich diese Reform mit großer Skepsis. In Zeiten des akuten Fachkräftemangels halte ich es für wenig sinnvoll, dem Arbeitsmarkt einen kompletten Jahrgang vorzuenthalten. Ein zusätzliches Studienjahr bedeutet, dass Lehrkräfte später verfügbar sind. Auch der hohe Praxisanteil im neuen vierten Jahr wirkt fragwürdig: Auf dem Papier klingt er nach besserer Berufsvorbereitung, tatsächlich dürfte er unbezahlte Arbeit bedeuten. Bisher galt man nach drei Jahren als ausgebildet, hatte ein reguläres Arbeitsverhältnis und war sozial abgesichert. Lernen hört damit ja nicht auf – im Gegenteil. Diese Reform wirkt daher weniger wie eine qualitative Verbesserung, sondern eher wie ein struktureller Versuch, sinkende Schülerzahlen auszugleichen. Dasselbe Muster zeigt sich in der Krankenpflegeausbildung – dort ist es angesichts der demografischen Entwicklung und des bestehenden Personalmangels noch unverständlicher.