Auf den Fluren der Pater-Damian-Grundschule stehen Kinder und Lehrer angereiht. In den Händen halten sie kleine Teddybären. Die Lehrer tragen Bärenohren. Es wird gejubelt und gelacht. Sie feiern den Abschied der ehemaligen Direktorin Maria Herzet-Lebrun. "Ich wusste natürlich, dass irgendetwas kommen würde, aber ich wusste nicht was. Die haben das so geheim gehalten, was die Kinder gemacht hatten. Ich wusste nichts. Ich bin den Kindern unheimlich dankbar, vor allen Dingen auch meinen Kollegen, die da mit viel Herzblut und viel Begeisterung und Kreativität an den Tag gegangen sind. Das war sehr schön."
Die ehemalige Direktorin hat insgesamt 46 Jahre an der Schulen am Heidberg verbracht. Erst als Schülerin, dann als Lehrerin und Koordinatorin bis sie 14 Jahre lang als Direktorin tätig war. Die Teddybären haben eine ganz besondere Bedeutung, wie die jetzige Direktorin Laura Gengler erklärt. "Sie ist eine große Freundin von Teddybärchen - immer schon gewesen. Das hat sie durch all die Jahre begleitet. Immer wieder gab es Kärtchen und das hat sich im Laufe der Jahre ein bisschen wie ein roter Faden durchgezogen. Als wir dann uns zusammengesetzt haben, um zu überlegen wie wir den Abschied gestalten, dann kamen die Teddybärchen natürlich sofort hinzu."
Nach der Aufstellung im Flur geht es für alle auf den Schulhof. Dort stellen sich alle Kinder zu einem großen Herz auf. Ein Kind pro Klasse darf einen Brief mit einer Blume an Maria Herzet-Lebrun überreichen. Am Ende bildet sich ein bunter Blumenstrauß. "Was mir immer wichtig war und das haben wir hier auch gut gelebt, dass war dieses Menschliche zwischen den Kollegen, auch mit den Kindern und Eltern. Das sind drei wichtige Punkte, die man auch an den Tag legen muss, damit auch Schule sich weiterentwickeln kann, dass eine Schule auch leben kann und das man da nicht nur quasi eine Anstalt hat", sagt Marie Herzet-Lebrun.
Die Verabschiedung als Direktorin ist für Maria Herzet-Lebrun kein Abschied von der Grundschule. Sie will weiterhin eine Unterstützung sein, wenn auch in einem anderen Umfang. Sie wird weiterhin einzelne Kinder im Schulleben unterstützen und ist jetzt im Blindenhilfswerk aktiv eingestiegen. Doch nun ist die Schule unter einer neuen Leitung. "Natürlich möchte ich das, was unsere Schule ausmacht, fortführen. Unser Herz, unsere Tradition - das gehört zu uns. Ich möchte aber natürlich neue Impulse setzen. Das, was ich mir pädagogisch immer schon vorgestellt habe, möchte ich einfließen lassen in das bestehende Kollegium und mal sehen, wo die Reise hingeht. Ich freue mich drauf", sagt Laura Gengler.
Anna Lux