Ein herbstlicher Morgen im neuen Schulgarten, die Kindergartenkinder der Städtischen Grundschule Kettenis sitzen singend im Kreis. In der Mitte stehen Kürbisse aufgereiht wie ein Lagerfeuer am Abend. Nach getaner Arbeit genießen sie eine Pause in ihrem neuen Schulgarten.
Im März 2024 hatte die Dorfgruppe Kettenis mit der Planung für dieses besondere Projekt begonnen. In Rekordzeit hat die Arbeitsgruppe "Peter Lustig" rund um Hans Niessen den Schulgarten umgesetzt. "Wir haben als Dorfgruppe das Motto, dass wir unsere tolle Grundschule in Kettenis unterstützen wollen. Die macht eine ganz wichtige Arbeit mit sehr engagierte Lehrpersonen", so Niessen.
"Da hatten wir die Idee, der Schule einen Schulgarten anzubieten und ihn mit ihr gemeinsam zu betreiben. Weil die Schule das nicht meistern kann, die Herrichtung und die Betreuung eines Schulgartens, haben wir dann diese Arbeit übernommen."
Die Kinder waren von Anfang an bei der Planung dabei. In der Schule sollten sie ihren Traumgarten zeichnen. Schnell stellte die Dorfgruppe fest, dass die Ideen der Kinder problemlos umsetzbar waren. Auffallend viele Kinder haben sich auf ihren Zeichnungen einen Teich gewünscht - zur Überraschung der Direktorin der Ketteniser Grundschule, Petra Schmitz.
"Eigentlich war gar nicht gedacht, einen Teich zu integrieren. Das hat man dann aber so umgesetzt. Man hat sich wirklich von diesen Zeichnungen inspirieren lassen und hat daraufhin einen Schulgarten geplant. Zuerst per Zeichnung und dann hat der Landschaftsgärtner uns die Markise gebaut und daraufhin ist der Garten so entstanden", erzählt Petra Schmitz.
Der Teich soll als nächstes Projekt gemeinsam mit den Kindern umgesetzt werden. Wie beim restlichen Teil des Gartens kann die Dorfgruppe erneut auf reichliche Spenden und die Unterstützung der Stadt zählen. Aus dem zukünftigen Teich soll dann auch Wasser gepumpt werden, das zum Gießen verwendet werden kann.
Der Dorfgruppe Kettenis und vor allem der Arbeitsgruppe Peter Lustig war es wichtig, den Garten nachhaltig zu gestalten. Die Wahl der verschiedenen Gemüsesorten musste natürlich durchdacht werden. Es mussten Pflanzen sein, die zu Schulzeiten erntereif sind.
Mittlerweile haben die Kinder bereits ein erstes Mal geerntet - natürlich mit Unterstützung der Dorfgruppe. "Wenn die Kinder zum Schulgarten kommen, um hier zu säen, zu ernten, Unkraut zu jäten oder zu basteln, sind wir natürlich mit dabei. Wir sind meistens drei bis vier Personen, die die Lehrer unterstützen und wir stellen Material zur Verfügung", erklärt Niessen.
Gurken, Paprika, Kürbisse und Kartoffeln wurden in dem Treibhaus und den unterschiedlichen Hochbeeten bereits geerntet. Eine tolle Sache, die für die Kinder und Lehrer nicht im Garten endet. "Aus Kartoffeln ist dann eine Kartoffelsuppe gekocht worden. Die haben die Kinder dann auch gegessen. Das Rezept haben sie dann geschrieben, gelesen, mit nach Hause genommen", erklärt Petra Schmitz.
"Es ist ein Kartoffelwrap entstanden. Also man sieht: Das Projekt geht weiter als von der Saat zum Gemüse. Es wird dann noch ganz anders weiterverarbeitet - ganz kreativ." Und auch die Freiwilligen der Dorfgruppe kommen in den Genuss leckerer Kürbismarmelade, die die Kinder in der Schule aus den gepflanzten Kürbissen gemacht haben.
Für die Kleinen geht es danach mit vollem Magen und musikalischer Unterstützung durch die Dorfgruppe zurück in die Schule - der nächste Ausflug in Peter Lustigs Schulgarten wird aber nicht lange auf sich warten lassen.
Wer sich den Garten genauer anschauen möchten, hat am Sonntag die Gelegenheit dazu: beim Tag der offenen Tür an der Grundschule in Kettenis.
Anna Lux