Zum Jubiläum empfing der BRF-Verwaltungsratsvorsitzende Frédéric Heuze rund 130 Gäste im Funkhaus am Kehrweg, unter ihnen Ehrengäste wie die Botschafter von Deutschland und Luxemburg. In einem Rückblick ging BRF-Direktor Alain Kniebs auf den Werdegang des BRF ein: von den Anfängen mit einer 30-minütigen Sendung über die Programmerweiterung in den 60er Jahren, dem Umzug nach Eupen Ende der 70er und einem Ausbau in den folgenden Jahrzehnten zu einem vollwertigen öffentlich-rechtlichen Sender mit Radio, Fernsehen und digitalem Angebot.
Heute sei der BRF unverzichtbarer Teil des alltäglichen Lebens in Ostbelgien und darüber hinaus: "Wir sind Sprachrohr der Deutschsprachigen in Belgien. Wir informieren über das aktuelle Geschehen, Kultur, Sport, Orientierung in komplexer Welt, und wir tun dies in deutscher Sprache mit einem Blickwinkel, den es ohne uns nicht gäbe."
In den 80 Jahren gab es auch schwierige Phasen: Jüngere Beispiele sind der Stellenabbau 2012 oder die aktuelle angespannte Haushaltslage. Alain Kniebs: "Das Einfrieren unserer Dotation im kommenden Jahr zwingt uns zu Einschnitten auch in unserem Programm. Ich appelliere mit Nachdruck an die politisch Verantwortlichen. Schaffen Sie die Rahmenbedingungen, damit der BRF auch künftig seinem Auftrag nachkommen kann."
Ein starker öffentlicher Rundfunk sei ein Grundpfeiler der Demokratie, so Medienminister Gregor Freches in seinem Grußwort zum Festakt: "Gerade in den Zeiten von Desinformation und Polarisierung brauchen wir Medien, die einordnen, erklären und differenzieren für alle Menschen."
Denkanstöße zur Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks gab es von Jean-Paul Philippot, Generaldirektor der RTBF, einem Kooperationspartner des BRF seit seinen Anfängen. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk sei Kind und gleichzeitig Diener der Demokratie. Professionelle Journalisten, lokale Inhalte in ihrer ganzen Vielfalt - das koste aber auch und sei letztlich eine Investition in die Zukunft Europas.
Wie sich öffentlich-rechtliche und lokale Medien heute im Plattform-Zeitalter behaupten können, darum ging es in einer Diskussionsrunde, die BRF-Journalistin Judith Peters moderierte. Daran nahm neben BRF-Programm-Chef Olivier Krickel und Grenz-Echo-Chefredakteur Christian Schmitz auch Jona Teichmann teil, Programmdirektorin des Deutschlandradios.
Trotz der Herausforderungen durch Künstliche Intelligenz, Algorithmen und wachsender Medienkonkurrenz sieht sie optimistisch in die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks: "Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat eine wichtige Bedeutung für unser Zusammenleben, für demokratische Gesellschaften. Leute haben ein Recht darauf, gut informiert zu werden. Das ist eine wichtige Grundlage für unser Zusammenleben. Radio verbindet auch. Das ist eine wichtige Aufgabe, und ich bin sicher, dass sie sie in den nächsten Jahren wahrnehmen werden."
Michaela Brück
Ich habe immer den BRF gehört- wenn es ging. Ich habe in Lüttich gelebt - später Aachen - dann Gummersbach ( da konnte ich noch den BRF hören ) und dann Nordhessen. Da konnte ich keinen BRF mehr hören