Fünf Künstlerinnen aus der Region haben sich seit Beginn des Jahres mit dem Schicksal der Arbeiterinnen in den Fabriken des 19. Jahrhunderts auseinander gesetzt. Eine von ihnen ist Simone Vomberg aus Eupen. "Die menschlichen Umstände haben mich bewegt. Unter welchen Umständen die Menschen gearbeitet haben und es auch immer noch tun auch woanders in der Welt. Wir sehen es einfach heute nicht mehr vor der Haustür und all das Gesellschaftliche und Soziale, was damit zusammen hing, hat mit sehr berührt", sagt sie.
Um diese extrem harten Arbeitsbedingungen sichtbar zu machen, haben die fünf Künstlerinnen in der ehemaligen Fabrik "Solvent Belge" den idealen Ort gefunden. Hier steht heute eine beeindruckende Sammlung alter Textilverarbeitungsmaschinen.
Als die Initiatorin der Ausstellung, Sarah Nix, den Ort vor zwei Jahren entdeckte, wusste sie: Hier will ich ausstellen. "Ich arbeite ja schon seit ein paar Jahren mit gemischten Techniken - auch viel mit Textil. Und dann etwas zu machen an so einem Ort mit so viel Geschichte, fand ich einfach super spannend. Außerdem liebe ich schöne, alte Dinge und hier gibt es davon jede Menge. Da wollte ich tiefer eintauchen."
Aus dem Einzelprojekt wurde eine Gruppenausstellung. Darin haben die Künstlerinnen nicht nur die Geschichte des Ortes bearbeitet, sondern auch vor Ort ihre Werke produziert und mit den Materialien, die da vorhanden sind, gearbeitet.
"Ich habe viel am Boden gearbeitet. Das mach ich auch schon mal zuhause, aber das war hier auch gar nicht anders möglich. Außerdem habe ich eine besondere Technik benutzt, bei der ich alte Maschinenteile in Ton gedrückt und dann damit gedruckt habe. Das ist eine schmutzige Arbeit, die ist auch gar nicht so schlecht an so einem Ort. Außerdem hat es mich sehr inspiriert, in dieser Kulisse zu arbeiten", erzählt Sarah Nix.
Die Ausstellung "Fünf Frauen - fünf Fäden" ist als Wanderausstellung konzipiert und ab dem 3. Oktober im Stadtmuseum Eupen zu sehen. Parallel werden auch Arbeiten im Art Loft Eupen in der Unterstadt zu sehen sein. Dort beginnt die Ausstellung am 4. Oktober.
Anne Kelleter