Er ist schon wegen seines Zwiebeldaches ein Blickfang in der Eifel: der Kirchturm in Medell. Die 75 Jahre alte Kupfereindeckung ist an den Nahtstellen aber undicht geworden und muss repariert werden, wie Schöffe Thomas Jacobs, selbst aus Medell, erklärte.
Gravierender sind noch die Statikprobleme, die Fragen nach der Sicherheit aufwerfen. "So etwas ist nicht planbar", sagte Bürgermeister Erik Wiesemes, der auf die Notwendigkeit des Projektes pochte.
Alexander Kringels hatte nach einer möglichen Beteiligung der Kirchenfabrik gefragt. Die Kosten sind mit 143.500 Euro (ohne Mehrwertsteuer) veranschlagt. Das Gemeindekollegium wird das Projekt bei der Regierung der DG anmelden, um in den Genuss von 60 Prozent Zuschuss zu kommen.
Nadia Calles-Hennes stellte die rhetorische Frage, wie viel denn noch in Sachen Kirchendächer auf die Gemeinde zukomme. Das Hauptschiff der Kirche in Medell war vor zehn Jahren neu eingedeckt worden. Die anderen Kirchendächer seien "so weit in Ordnung", meinte Erik Wiesemes. Die Finanzierung in Medell werde man noch intern besprechen.
Kein Zugang mehr für nistende Vögel am Ameler Kirchturm
Weniger aufwendig war eine Maßnahme am Kirchturm der Pfarrkirche in Amel: Weil dort nistende Vögel das Turminnere und die Glocken erheblich verschmutzten, sind die sogenannten Schalllöcher vergittert worden. Dafür gewährte der Gemeinderat der Kirchenfabrik einen Zuschuss von gut 3.000 Euro, was die Hälfte der Kosten deckt.
Jetzt will die Gemeinde abwarten, wie die Dohlen reagieren. In Born, wo eine ähnliche Maßnahme an der Kirche getroffen worden war, hatten sich die Vögel daraufhin an den umliegenden Häusern niedergelassen. Dort reagierte man mit Nisthilfen am Viadukt.
Heizungsprojekt in Schule Meyerode um ein Jahr verschoben
Dass an der Schule in Meyerode die Heizungsanlage erneuert und eine Belüftungsanlage eingebaut werden soll, hatte der Gemeinderat schon genehmigt. Nun musste das Projekt neu vorgelegt werden, weil das Studienbüro das Lastenheft zu allgemein formuliert hatte, so dass es den Anbietern zu viel Spielraum ließ. Durch die neue Ausschreibung kann das Projekt nun aber erst in den Sommerferien 2026 umgesetzt werden.
Patrick Spies bedauerte, dass es so um ein Jahr verschoben werde. Elke Heck-Comoth konnte das "nur bekräftigen, denn das Studienbüro kassiert für seine Arbeit doch ein gutes Honorar".
Platz für Elektrofahrzeug-Ladestationen in Amel und Born
Die Gemeinde Amel beteiligt sich am Plan zum Aufbau eines wallonischen Netzes von Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Sie stellt dafür zwei öffentliche Stellflächen kostenlos zur Verfügung: in Amel am Rathaus und in Born auf dem Parkplatz am Ravel in der Nähe der Kirche und des Viadukts.
Nadia Calles fragte, mit wie vielen öffentlichen Ladestationen langfristig in der Gemeinde zu rechnen sei. Erik Wiesemes erklärte, dass dies nicht zwangsläufig die Sorge der öffentlichen Hand sein müsse. Die Gemeinde betreibe ja auch keine Tankstellen. Stephan Wiesemes fügte hinzu, dass die meisten ihr Elektrofahrzeug wohl zu Hause oder an der Arbeit aufladen würden. Die öffentlich zugänglichen Ladestationen seien in erster Linie ein Angebot für Besucher, wie auch Frédéric Arens aus eigener Erfahrung bestätigte.
In Amel überlässt die Gemeinde ein Teilstück öffentlichen Geländes der dort ansässigen Faircoop, die dort eine eigene Doppelladestation einrichten will.
Seniorendorfhaus: Noch eine Frage der Finanzierung des Personals
In der Fragestunde wollte Elke Comoth wissen, wann das Seniorendorfhaus denn eröffnet werde. Sie habe schon viele Nachfragen dazu erhalten. Schöffin Anna Pauels kündigte an, dass es Ende der Woche eine Videokonferenz zwischen Gemeinde, Vivadom und dem Kabinett der zuständigen Ministerin Lydia Klinkenberg geben werde.
Zwar müssten noch ein paar Handgriffe erledigt und die Brandschutzmaßnahmen abgenommen werden, vor allem fehle aber noch ein Teil zur Finanzierung des Betreuungspersonals. Gemeinsames Ziel sei, das Seniorendorfhaus so schnell wie möglich eröffnen zu können, "aber das liegt nicht wirklich in unserer Macht".
Stephan Pesch