Auf einer Fläche von rund 10.000 Quadratmetern entsteht mit dem Brainergy Hub ein Ort, an dem Startups, Forscher und Unternehmen gemeinsam an Ideen für die Zukunft arbeiten – zum Beispiel in den Bereichen Energie, Digitalisierung und grüne Technologien.
"Wir haben als Kernprozesse Forschung und Innovation. Das heißt, wir betreiben nicht nur tolle Wissenschaft, sondern wir wollen diese Wissenschaft auch in Produkte umsetzen, die der Gesellschaft und auch der Politikberatung dienen", erklärt die Vorstandsvorsitzende des Forschungszentrums Jülich, Astrid Lambrecht. "Dafür brauchen wir Strukturen und der Brainergy Hub und der Brainergy Park liefern genau das, nämlich die Module für die Startups und die Möglichkeiten für neue Industriekooperationen. Man sieht es jetzt schon hier. Immer mehr neue Einrichtungen siedeln sich hier an. Das alles ist wahnsinnig spannend."

Finanziert wird der Brainergy Hub auch vom Land NRW – mit 67,5 Millionen Euro aus Strukturstärkungsmitteln des NRW-Wirtschaftsministeriums. Für NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst ist das ein wichtiger Schritt, um die Industrie im Angesicht des Kohleausstiegs fit für die Zukunft zu machen: "Diese Region hat von Anfang an den Strukturwandel als Chance gesehen, ihre Stärken neu zu definieren. Mit der starken Forschung der Region durch die RWTH und das Forschungszentrum Jülich sowie der Energiegeschichte - Steinkohle, Braunkohle, die irgendwann enden wird. Es ist konzeptionell unglaublich viel gemacht worden, es sind Gesetze gemacht worden und Strukturfördermittel wurden frei gemacht. Aber richtig losgehen tut es erst dann, wenn die Bagger rollen und wenn die ersten Startups hier anfangen. Auf dem ersten Abschnitt, der schon fertig ist, ist alles voll mit Startups. Es funktioniert und es hat sich gelohnt, positiv an diesen Strukturwandel heranzugehen."
Auch die Künstliche Intelligenz werde sicherlich eine zentrale Rolle in der Forschung der Zukunft spielen. Ein Beispiel dafür steht gleich nebenan: der Supercomputer "Jupiter" am Forschungszentrum Jülich – der schnellste Superrechner Europas, weltweit auf Platz vier. "Mit der Kompetenz, die wir durch das Forschungszentrum Jülich und Jupiter haben, haben wir genau die Fähigkeiten, die man braucht, um schnelle KI-Modelle zu trainieren und diese Modelle braucht unsere Industrie. Nur in Deutschland wäre das ein Wertschöpfungspotenzial von 300 Milliarden Euro. 70 Milliarden alleine in NRW", so Wüst. "Damit das funktioniert, braucht die Industrie dann aber auch die Rechenkapazitäten. Dafür braucht man Fläche und schnelle Datenleitungen. Die schnellen Datenleitungen kreuzen sich zufällig genau hier im Rheinischen Revier. Durch den Ausstieg aus der Braunkohle haben wir jetzt auch die Flächenverfügbarkeit, die es braucht. So entsteht Zukunft."
Der Brainergy Hub soll im Jahr 2027 fertiggestellt werden.
Lindsay Ahn