Wenn im Sommer Pfadfindergruppen der Deutschsprachigen Gemeinschaft ihre Lager aufschlagen, sind sie meist auf robuste Militärzelte angewiesen. Was viele nicht wissen: Mit in der Verantwortung der Verteilung der Zelte ist der Rat der Deutschsprachigen Jugend (RDJ).
Frühzeitige Planung notwendig
Bereits um Ostern herum müssen Jugendgruppen ihren Bedarf anmelden, erklärt Lara Bongartz vom RDJ. "Das heißt, sie sagen, wie viele Zelte sie gerne hätten für ihre Sommerlager. Und da wir in der DG nur eine begrenzte Anzahl an diesen Militärzelten haben, kann es passieren, dass eigentlich mehr Zelte beantragt werden, als wir tatsächlich zur Verfügung haben."
In solchen Fällen übernimmt der RDJ eine vermittelnde Rolle: Welche Gruppen benötigen wie viele Zelte wirklich? Gibt es Alternativen, etwa feste Unterkünfte vor Ort? Gruppen mit kleineren Teilnehmerzahlen oder zusätzlichen Infrastrukturen wie etwa einem Haus müssen mitunter auf das ein oder andere Zelt verzichten.
Ein besonderes Erlebnis - vor allem für Ältere
Gerade für ältere Teilnehmer ist das Zelten ein Highlight. "Das ist eine super schöne Erfahrung, weil man wirklich mitten in der Natur ist, nichts anderes um sich herum hat. Und da muss auch jeder wirklich anpacken - sei es beim Aufbau, beim Abbau, beim Koordinieren, Wasser holen oder Bauten machen", so Bongartz.

Zelte mit Geschichte - und gelegentlichen Mängeln
Die Zelte selbst stammen ursprünglich aus Naninne in der Wallonie, wo sie außerhalb der Sommermonate gelagert und gewartet werden. Über die Sommerzeit lagern sie in der Materialausleihe der DG. Doch nicht immer sind sie in einwandfreiem Zustand. "Es kann passieren, dass Zelte Löcher haben oder dass Verschlüsse nicht mehr funktionieren. Wir sind dann der Ansprechpartner für die Jugendgruppen", erklärt Bongartz.
Um die Instandhaltung zu verbessern, finden regelmäßig Treffen mit der Materialausleihe statt - insbesondere vor und nach der Sommerperiode. Eine Neuerung hilft seit Kurzem bei der Koordination. "Die Zelte haben jetzt auch auf Wunsch der Jugendorganisationen Zeltnummern bekommen. So kann man sie natürlich viel leichter identifizieren."
Direkter Draht zur Politik
Neben der materiellen Unterstützung übernimmt der RDJ auch eine politische Vermittlerrolle. "Gerade wenn es um Regelungen oder Zuschüsse für Lager geht, stehen wir in Kontakt mit den Verantwortlichen. Wir versuchen, im Sinne der Jugendorganisationen zu vermitteln", so Bongartz.
Ob Materialverteilung, Qualitätskontrolle oder politische Interessenvertretung - der Rat der Deutschsprachigen Jugend ist ein zentrales Bindeglied zwischen Behörden, Materiallagern und Jugendorganisationen. So sorgt er jedes Jahr aufs Neue dafür, dass junge Menschen unvergessliche Sommerlager erleben können - gut organisiert, sicher und inmitten der Natur.
Julia Slot