Wenn man auf der "Riesling-Weinstraße" eine Wanderung beginnt, dann ist wohl klar, wo die Reise hingeht. Die Straße liegt im kleinen Winzerdorf Olewig direkt bei Trier und hier haben sich zahlreiche Winzer angesiedelt. Mit der Winzerin Christine Becker geht es zu Fuß los in Richtung Weinberge. Weinreben soweit das Auge reicht - nicht nur für Weinliebhaber der perfekte ruhige Ort für eine Wanderung.
"Die ganzen Winzer hier im Ort bieten Weinlagenwanderungen an. Da geht es darum, die Weinkultur näher zu bringen und den Leuten auf der anderen Seite ein bisschen mehr Verständnis für die Arbeitsschritte zu vermitteln. Das ist in jeder Jahreszeit möglich", erklärt Christine Becker.
Bei der Winzerführung erfährt man dann also einiges über den Weinanbau. Wann werden die Reben geschnitten, was muss entfernt werden und warum stehen alle paar Meter Rosensträucher? Da vergeht die Wanderzeit wie im Flug. Das Moseltaal ist eine perfekte Weinregion, aber warum eigentlich? "Weil wir klimatisch echt begünstigt sind. Wir haben die sehr schöne Hanglage und die Römer haben uns diese Weinkultur ja schon mit hierher gebracht. Der Weinbau ist seitdem hier großer Bestandteil, weil wir eine bevorzugte Klimatik hier haben."
Zwischen Weinreben versteckt befindet sich fast am höchsten Punkt ein überdachter Picknickplatz mit Sofas und Schirmen. Mehrere Weinsorten aus der Region hat die Winzerin dort bereits zum Testen vorbereitet. Es geht los mit der klassischen Mosel-Sorte: dem Riesling. Vom Geschmack ein sehr leichter, fruchtiger Wein. "Das ist die Mosel. Ein leichter, verspielter Riesling - das ist es, was wir mit 'feinherb' ausdrücken. Auf der einen Seite die Frucht und auf der anderen Seite die Säure, dieses Spiel miteinander gibt unglaublich viel Länge und deshalb hat man mehr Trinkfluss."
Mit einem Gläschen Rosé aus der Region endet die Wanderung durchs Weingebiet. Was will man mehr als ein gutes Glas Wein, nette Gesellschaft und ein Weitblick ins Moseltal?
Robin Emonts