Steigende Lebenshaltungskosten, höhere Mieten und eine Situation im Bausektor, die es vor allem für junge Familien immer schwerer macht, eine Wohnung oder ein Haus für sich zu finden: Das hat Auswirkungen auf die öffentlichen Wohnungsbaugesellschaften, auch in der DG. Zwar gibt es nicht unbedingt mehr Anfragen, aber das Publikum verändert sich.
Im Moment bekommt die öffentliche Wohnungsbaugesellschaft der DG (ÖWOB) rund 300 neue Anfragen pro Jahr und hat insgesamt rund 650 Mietkandidaten auf der Warteliste. Die durchschnittliche Wartezeit für eine Sozialwohnung beträgt sechs Monate bis sechs Jahre, je nach Gemeinde und Art der Anfrage. "Ein Haus mit vier Zimmern in Eupen ist zum Beispiel wesentlich schwerer zu finden als eine Wohnung mit zwei Zimmern in Raeren", erklärt Annabell Pommé, die Direktorin der ÖWOB.
Laut Annabell Pommé gibt es zwar nicht unbedingt mehr Anfragen für Sozialwohungen, aber wohl ein anderes Profil bei den Antragstellern. So kommen jetzt auch Menschen mit höheren Einkommen auf die Gesellschaft zu, weil sie sich auf dem privaten Markt keine Miete mehr leisten können.
Um dem Bedarf gerecht zu werden, investiert die ÖWOB kontinuierlich in Aus- und Neubau ihrer Wohnungen - und hofft dabei auf weitere Unterstützung der Regierung der DG. "Zwar hat sich der Investitionsstau bei den Wohnungen gelöst, seitdem die DG dafür zuständig ist, aber wegen den hohen Baukosten bräuchte man eigentlich mehr Geld, um den Bedarf zu decken", erklärt Annabell Pommé.
Radio-Interview mit Annabell Pommé im Player:
Anne Kelleter