Die Gemeinde Burg-Reuland passt ihren Wasserpreis nur leicht an: Er steigt auf 2,78 Euro pro Kubikmeter.
Die analytische Betriebsrechnung aus dem vergangenen Jahr hätte einen neuen Betrag von 3,04 Euro pro Kubikmeter vorgegeben. Aber im regenreichen 2024 ist weniger Trinkwasser verteilt worden und so konnten die Fixkosten weniger ausgeglichen werden.
Im laufenden, trockeneren Jahr könnte dann wieder deutlich mehr Wasser verbraucht und somit verkauft werden. Dann müsste der Wasserpreis gegebenenfalls im Nachhinein wieder gesenkt werden.
Darum hatte das Gemeindekollegium vorgeschlagen, den tatsächlichen Kostenpreis für die Wasserversorgung nicht direkt auf den Bürger umzulegen, sondern dem mittelfristig festgelegten Rahmen mit kontinuierlichen Steigerungen zu folgen.
Im Gemeinderat, der diesem Vorschlag einstimmig folgte, ergab sich eine kurze Diskussion mit Blick auf den Wasserpreis in anderen Gemeinden. Für Burg-Reuland müsse berücksichtigt werden, dass es über ein weit verzweigtes Wasserleitungsnetz verfügt.
Ausstattung für Coworking Space in Aldringen
Für die Austattung eines Coworking Space im Obergeschoss des ehemaligen Pfarrhauses in Aldringen genehmigte der Gemeinderat mehrheitlich rund 48.000 Euro (zuzüglich Mehrwertsteuer) sowie die monatlichen Kosten für Abonnements und Wartung.
Die Einrichtung eines solchen Bereichs war eine Voraussetzung für die Förderung des Umbauprojekts durch die Wallonische Region. Der Coworking Space bietet Platz für vier bis sechs Arbeitsplätze und einen Versammlungsraum.
Die Buchung dieser Plätze soll möglichst flexibel über eine Online-Plattform erfolgen. Das sorgt für zusätzliche Kosten bei der Ausstattung, erspart der Gemeinde aber die Verwaltungsarbeit.
Jacky Greven bezweifelte, dass es dafür eine Nachfrage gebe. Die Schöffen Serge Dollendorf und Karla Schommers-Büx verwiesen auf einen seit Corona einsetzenden Trend und auf funktionierende Beispiele (etwa in Schoppen).
Neben den drei Vertretern der Opposition stimmte auch Belinda Geiben gegen den Punkt. Angesichts der Summe könne sie nur schwer vor anderen Landwirten rechtfertigen, dass die Kosten für die Entsorgung des Plastikmülls nicht mehr von der Gemeinde übernommen würden (vorher waren dafür 22.000 Euro im Haushalt vorgesehen). Bürgermeister Alain Stellmann blieb kategorisch: Die Bauern müssten als Verursacher selbst für die Entsorgung des Plastikmülls aufkommen. Es bringe nichts, hier unterschiedliche Dinge zu vermischen, so Stellmann.
Fusion von Kirchenfabriken unausweichlich?
Dem Gemeinderat lagen auch die Rechnungslegungen 2024 der einzelnen Kirchenfabriken vor. Sie wurden mit acht Stimmen gebilligt, bei drei Gegenstimmen (Romano Schmitz, Shayne Piront, Sandro Schmitz) und zwei Enthaltungen (Serge Dollendorf und Jacky Greven).
Wie schon häufiger in der Gemeinde Burg-Reuland wurde über das Thema Kirchenfabriken grundsätzlich diskutiert. In der vergangenen Legislaturperiode hatte die Gemeinde einen offenen Dialog mit den Kirchenvorständen begonnen.
Über kurz oder lang würden die Kirchenfabriken wohl nicht umhin kommen zu fusionieren, meinte Schöffin Karla Schommers-Büx. Das sei "noch nichts für heute und morgen, aber vielleicht mit Blick auf die nächsten 20 Jahre". Romano Schmitz hoffte, dass es nicht so lange dauern werde. Shayne Piront würde es schon für einen Fortschritt halten, wenn die Zahl der Kirchenfabriken in der Gemeinde auf drei reduziert werden könnte.
Chris Maus unterstrich, dass die Vertreter in den Kirchenfabrikräten gute Arbeit leisteten. Das wollten die anderen Ratsmitglieder gar nicht abstreiten.
Stephan Pesch