Die Pleistraße, die zur zukünftigen neuen Schule in Lichtenbusch führt, ist schmal - und nur zum Teil von Bürgersteigen flankiert. Die Parkplätze vor der Residenz Belvedere werden bisher ausschließlich von den Anwohnern genutzt. Nachvollziehbar, dass sich die Lichtenbuscher fragen, wie das wohl wird, sobald die neue Schule eröffnet wird. Manche befürchten ein Verkehrschaos.
Im Frühjahr hatte die Gemeinde dazu eine Informationsveranstaltung für die Bürger in Lichtenbusch organisiert. Oppositionsmitglied Frederik Wertz von der Liste "Mit Uns" war anwesend. "Die konkreten Fragen waren Fragen wie: Wie kommen wir zur Schule? Was passiert mit den Bäumen? Was passiert mit der Straßenbreite? Was passiert mit den Parkplätzen? Wie schafft man es, sinnvoll Fahrradfahrer mit Fußgängern und eben auch mit Autoverkehr zu verbinden? Wir können hier nicht auf einmal etwas schaffen, was es nicht gibt. Der Platz ist da und den haben wir zur Verfügung. Damit müssen wir arbeiten."
Bürgermeister Mario Pitz betrachtet die Probleme als lösbar. Ja, die Straße sei schmal, es fehlten Bürgersteige und Fahrradwege - aber die Mobilitätsstudie, die gerade bei den Experten des Studienbüros in Arbeit sei, werde genau diese Elemente berücksichtigen. "Das sind Dinge, die wir jetzt in das Mobilitätskonzept gepackt haben und die dann mit realisiert werden. Unter anderem lösen wir ein altes Versprechen ein gegenüber den neuen Wohngebieten, die schon lange nach einer fußläufigen Verbindung gefragt hatten. Die wird jetzt auch in einem für die Schule realisiert werden. Bisher sieht man nur die Fahrbahn, aber die Seitenstreifen sind kommunal und können auch verwendet werden", sagt Mario Pitz.
Dies sei ja der Vorteil an dem Neubau der Schule: dass man hier gestalten könne, im Gegensatz zur alten Schule, wo die Querstraße zu deutschem Gebiet gehöre, wo man keinen Einfluss habe. Es werde auch genügend Parkplätze geben, sagt Mario Pitz. "Wir kommen auf die gleichen Werte wie zum Beispiel in Hauset oder Eynatten, wo mit gleichen Schülerzahlen, also rund 200 Schülern, gearbeitet wird."

Nach der Vorstellung der Vorstudie bei der Bürgerversammlung und der Sammlung an Rückmeldungen ist das Studienbüro laut Mario Pitz derzeit dabei, das Hauptprojekt zu erstellen. Geprüft werden in diesem Rahmen auch Elemente wie Kanäle, die Entwässerung der Straße oder der Baumbestand, der geschützt werden soll, damit er die Wege beschattet. Sobald das Hauptprojekt vorliege, werde der Mobilitätsplan in den kommunalen Gremien besprochen, sagt Mario Pitz. Erst dann werde darüber im Gemeinderat entschieden.
Frederik Wertz wiederum hat kein Problem damit, dass die Mehrheit die Mobilitätsstudie in Arbeit hat - aber damit, wie sie es macht. "Das ist auch wieder eine Frage des Stils in der Ausarbeitung: Bindet man die Ratsmitglieder, die am Ende des Tages über den Mobilitätsplan abstimmen sollen, mit ein? Dann würde ich mir wünschen, dass man gerade bei diesem Projekt der Schule das tut, was man vor drei Jahren gesagt hat. Es hat mal eine Arbeitsgruppe für die Schule Lichtenbusch gegeben. Diese hat sage und schreibe zweimal getagt. Da war von Mobilität aber gar keine Rede. Ich würde mir wünschen, dass diese Arbeitsgruppe wieder ihre Arbeit aufnimmt und die entsprechenden Gremien / Parteien aus den Ausschüssen zusammenbringt, um sinnvoll und auch zielorientiert zu diskutieren", sagt er.
Auch dieser Vorwurf ist nicht neu: Die Raerener Opposition hat schon mehrfach beklagt, dass sie nicht genug eingebunden wird und erst über fertige Projektentwürfe entscheiden darf.
Gaby Zeimers