Wer das Zollmuseum Friedrichs an der deutsch-niederländischen Grenze besucht, der begibt sich auf eine wahre Zeitreise. Die rund 4.000 Ausstellungsstücke erzählen die Geschichte des Zolls von der Antike bis heute. Denn in der ein oder anderen Form hat es Grenzen, und damit auch das Zollwesen, schon immer gegeben.
"Der älteste Hinweis, den wir hier im Haus haben, kommt aus dem alten Ägypten. Da wurde der Stand des Nilhochwassers gemessen. Man konnte aus den Messungen ableiten, welche Felder überschwemmt worden waren und welche Felder profitiert hatten und die konnte man dann entsprechend besteuern", erklärt Dr. Frank Pohle, Leiter der Route Charlemagne in Aachen.
Dass in dem ehemaligen Zollhaus an der Horbacher Straße ein Zollmuseum entstanden ist, ist der Verdienst des Zöllners Christian Friedrichs gewesen. "Er war selbst hochrangiger Zöllner und hat das Museum hier aufgebaut. Er hat zum Beispiel von der Oberfinanzdirektion in Köln Leihgaben besorgt, aber auch von anderen Zollämtern aus der Gegend. Zudem haben dann auch jede Menge Zöllner, pensionierte Kollegen und Mitglieder des Heimatvereins des Landes von Heiden zu der Sammlung beigetragen."
Über die Jahrhunderte hinweg haben die Grenzen - vor allem im heutigen Dreiländereck - eine extreme Entwicklung durchgemacht. Im Mittelalter und der Frühen Neuzeit waren Grenzen oft nur eine erdachte Linie. Mit und mit fingen Obrigkeiten damit an, die Grenzen zu markieren, zum Beispiel mit Grenzsteinen, und über Durchlässe und Kontrollposten zu sichern.
Spätestens im 19. Jahrhundert, dem Zeitalter des Nationalismus, reichte diese Art des Grenzschutzes nicht mehr. "In dieser Zeit wurden die ersten Zollämter hochgezogen und die Grenzen wurden begangen – auch mit Waffen. Das ist eine sehr schnell um sich greifende Entwicklung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg - Stichwort: Europäische Einigung - geht es allmählich wieder in die Abrüstung."
Ein besonders düsteres Kapitel schlug der sogenannte "Todesdraht" während des Ersten Weltkriegs auf: Dieser elektrische Zaun trennte die neutralen Niederlande vom besetzten Belgien und forderte unzählige Opfer. "Man hatte da das Problem, dass viele junge belgische Männer über die Niederlande in die Feindstaaten gegangen sind, um sich dem Heer anzuschließen und im Krieg gegen Deutschland mitzukämpfen. Die Deutschen haben dementsprechend reagiert und einen Starkstromzaun hochgezogen. Innerhalb der Kriegszeit hatte der Zaun etwa tausend Opfer gefordert. Der Zaun ist heute zum Glück verschwunden, aber das war bei Weitem kein Ruhmesblatt der Militärgeschichte, diesen Zaun dort hinzustellen."
Während die Grenze in Zeiten des Krieges für großes Leid sorgte, eröffnete sie in Zeiten des Friedens Chancen. "Die Menschen haben zum Beispiel die Kaufkraftunterschiede sehr rege ausgenutzt. Als in Deutschland die Hyperinflation herrschte und das Brot dann eine Billion Mark gekostet hat, sind viele Menschen in den Niederlanden arbeiten gegangen und haben sich in harten Gulden auszahlen lassen oder von ihrem Chef in Deutschland verlangt, dass er sie auch in harten Gulden auszahlt. Das sind Momente, in denen man dann merkt, dass es auch Vorteile hat, mal woanders zu sein", erklärt Dr. Frank Pohle.
Pro Jahr zählt das Zollmuseum zwischen 500 und 700 Besucher. Besonders beliebt: Die Geschichten vom Kaffeeschmuggel nach dem Zweiten Weltkrieg – ein Katz-und-Maus-Spiel zwischen Zöllnern und Schmugglern. "Kaffeekannen als Schmuggelversteck, Kinderwagen, in denen unter dem Baby Kaffee gehortet wird - solche Sachen sind total beliebt bei den Besuchern. Und dann natürlich die Verfolgungsjagden. Die Schmuggler haben nach dem Krieg 'aufgerüstet' und hatten lange Zeit die besseren Autos. Die Straßenflitzer sind den Käfern der Zöllner gnadenlos davongefahren."
"Weil Kaffeeschmuggel so ein wahnsinniges Problem war, hat man dann hier bei uns an der Grenze dem Zoll zwei Porsche spendiert. Allerdings haben die Schmuggler dann damit angefangen, Krähenfüße aus dem Auto zu werfen, um die Reifen zum Platzen zu bringen. Das ist bei Tempo 130 ja nicht ganz ohne." Die Lösung: Porsche mit Stahlbesen an den Vorderrädern. Die Geräte fegten die Krähenfüße einfach von der Straße – mit lautem Krach und spektakulärem Funkenflug.
Heute ist es um die Grenze bei Horbach ruhig geworden. Systematische Grenz- und Warenkontrollen an den Binnengrenzen gehören der Vergangenheit an. Der Zoll hat inzwischen andere Aufgaben und Schwerpunkte. "Personenkontrollen sind aktuell sehr attraktiv geworden. Ob ein Laster das geladen hat, was er laden soll, das kriegt man heutzutage auch anders raus. Ob eine Person einreist, die es eventuell nicht tun sollte, nicht. Gerade jetzt erleben wir einen starken Anstieg an Kontrollen, so stark sogar, dass es Diskussionen darum gibt, ob das Personal für diesen Aufwand überhaupt vorhanden ist. Da bin ich sehr gespannt, in welche Richtung das in den nächsten Jahren in der Europäischen Union gehen wird."
Und auch was die Zukunft des Zollmuseums angeht, darf man gespannt sein. Denn das Zollmuseum Friedrichs hat in Zukunft einen Richtungswechsel vor. Aus dem Zollmuseum soll dann ein Grenzmuseum werden.
Mehr Informationen gibt es auf der Webseite des Zollmuseum Friedrichs.
Lindsay Ahn
und Rechtsextremisten treiben schon wieder EU-weit einseitig Grenzkontrollen gegen den alleinigen Migrationsmagneten und Nettoeinzahler Deutschland "Alles rein, niemand raus".
Mehr Schäbigkeit kann ich mir nicht vorstellen. Italien hätte seine Carabinieri noch am selben Tage an die "Kriegs-"Front verlegt, wenn der Franzose schon wieder provozieren würde mit illegalen Pushbacks nicht nur auf Deutschem Staatsgebiet sondern auch auch italienischem Staatsgebiet.
Lediglich die Polizeibeamten unserer DG sind noch in der Lage, alle Befehle aus dem "Wilden Buschdorf / Vorgarten von Paris" zu kanalisieren in Richtung gemeinsamer und legitimer Grenzkontrollen mit den Deutschen Kollegen zur Wiederherstellung legaler Verhältnisse an der Grenze. Wenns geht zusammen mit den Holländischen und Luxemburgischen Beamten Zesummen fir iech.