Die Rüstungsindustrie in Belgien, das sind 83 Unternehmen. Nicht alle sind so groß wie die Waffenschmiede FN in Herstal - im Gegenteil: wichtige Komponenten kommen aus kleinen und mittleren Unternehmen. Wie der Eupener Firma Mockel zum Beispiel.
Die Föderale Ministerin Eléonore Simonet hat die Absicht, sie alle kennen zu lernen. "Man muss ihre Realität kennen. Eupen ist, von Brüssel aus gesehen, nicht gerade vor der Haustür. Aber es ist sehr wichtig für mich, unsere Unternehmer im ganzen Land zu sehen", sagt sie.
Mockel stellt Präzisionsteile aus Aluminium, Edelstahl, und Titan her - und beliefert damit nicht nur FN, auch die Luft- und Raumfahrtindustrie zählt zum Kundenstamm.
Der Aufwand ist hoch: für die Ariane-Rakete wird aus einem Block Aluminium von ursprünglich 130 Kilogramm ein Bauteil von gerade mal 13 Kilogramm Endgewicht gefräst - ein Zehntel des ursprünglichen Gewichts. Nicht der einzige Einblick, den das Unternehmen der Ministerin gewähren konnte. Es ging um Fertigungsprozesse, Qualitätskontrolle oder das hauseigene Prüflabor.
Gern würde Mockel in Zukunft papierlos arbeiten - die technischen Voraussetzungen dafür sind laut Geschäftsführer Manuel Reuter vorhanden, es scheitere noch an den aufwändigen Genehmigungs- und Verwaltungsprozeduren. Auch darüber wollte man bei dieser Gelegenheit mit der Ministerin sprechen.
Manuel Reuter schätzt, dass zehn bis 15 Prozent der Arbeitszeit in der Verwaltung eingespart werden könnten, wenn hier die Abläufe für die Unternehmen vereinfacht werden könnten. Ministerin Simonet zeigte sich gewillt, dieses Problem anzupacken.
Gaby Zeimers