Anfang 2023 hat David Jolet einen Bauernhof gekauft. Dabei handelte es sich aber nicht um irgendeinen Betrieb, sondern um den Hof, auf dem er bereits als Student gearbeitet hatte. Der 41-Jährige kehrt mit "La Ferme de Thimister" in gewisser Weise zu seinen Wurzeln zurück. "Mein Vater war ebenfalls Landwirt. Er hatte seinen Betrieb 2001 aufgegeben. Ich hatte immer im Hinterkopf, eines Tages zu den wahren Werten zurückzukehren und zu dem, was ich gelernt habe."
Der frühere Milchbetrieb hat sich inzwischen völlig neu ausgerichtet. Bei "La Ferme de Thimister" geht es bei Weitem nicht nur um die Produktion. Stattdessen soll der Hof als sozialer Treffpunkt dienen. "Das Ziel war, einen Bauernhof zu schaffen, der Menschen zusammenbringt, Kinder und Erwachsene. Zudem wollte ich den sozialen und kooperativen Aspekt auf den Hof zurückzubringen und eine Zusammenarbeit zwischen den Menschen schaffen. Gemeinsam sind wir viel stärker und so entsteht ein Projekt, das Bestand hat", erklärt David Jolet.
Eine Philosophie, die Früchte trägt. Seit Februar verarbeitet die Getreidemühle des Betriebs „Histoire d'un grain“ vor Ort lokalen Weizen, Dinkel und Roggen. Gleich nebenan bietet die Backstube die ersten Backwaren an und auch in dem frisch eröffneten Lebensmittelladen gibt es eine breite Palette an lokalen und Bio-Produkten. Darunter Marmeladen, Käse, Obst und sogar lokal hergestellte Biere.
Langfristig sieht "La Ferme de Thimister" vier Hühnerställe mit 750 Hühnern, eine Herde Aubrac-Rinder für die Fleischproduktion und 300 Obstbäume vor. Das soll aber noch lange nicht alles sein.
"Wir haben zum Beispiel vor, Gemüseanbau zu betreiben. Es gibt so viele Dinge, die wir auf dem Gelände noch entwickeln möchten. Schafe gibt es ja zum Beispiel auch noch. Außerdem steht die Türe auch immer offen für junge Menschen, die sich hier ausbilden lassen wollen oder ein eigenes Projekt aufbauen möchten."
vedia/la