Das RWTH-Versuchslabor von Astrid Rosenthal-von der Pütten in der Aachener Theaterstraße sieht wie ein einfaches Wohnzimmer aus. Es ist ein Raum für Probanden. Hier sollen Menschen in gewohntem Umfeld auf Roboter treffen. Dabei werden sie von den Forschern der RWTH beobachtet.
Astrid Rosenthal-von der Pütten untersucht, wie Roboter gestaltet sein müssen, damit Menschen sie im Alltag akzeptieren. "Also ich gucke mir an, wie Menschen mit Robotern interagieren, und wie man diese Interaktion so gestalten kann, dass sie für Menschen angenehm ist. Und wir bauen auch Roboter selber für ganz bestimmte Bedarfe."
Dieser kleine Roboter ist noch in der Entwicklung und für den Technik- und Informatik-Unterricht gedacht. Er soll mal Grundschülern selbst erklären können, wie er zusammengebaut wird und dabei auch Fragen beantworten - auch wenn Kinder sie mehrmals stellen müssen, um die Antwort zu verstehen. "Also ich finde Roboter immer dann spannend, wenn sie uns etwas extra bringen. Ein Kollege hat mal gesagt: Roboter haben Superkräfte, die wir als Menschen nicht haben. Zum Beispiel unendliche Geduld."
Solche Projekte können natürlich auch beunruhigen - etwa mit der Befürchtung, dass Roboter beispielsweise Lehrer ersetzen und Menschen anderweitig überflüssig machen könnten. "Da kann ich erst mal aus meiner Sicht beruhigen: Roboter können meistens viel weniger, als das, was man sich vorstellt. Eigentlich sind die interessanten Roboter auch die, die wir bauen, damit sie Menschen unterstützen und zum Beispiel Menschen nicht ersetzen in irgendwelchen Funktionen."
Ein weiteres Roboterprojekt: Eine Tischlampe, die Menschen per Lichtsignal oder Bewegung daran erinnert, mal eine Pause einzulegen. Ob das mal ein Verkaufsschlager wird oder ein Ladenhüter, wird sich zeigen. Letztendlich geht es ja um den Mehrwert des Roboters.
"Das ist auch eine große Herausforderung. Wir sehen oft, dass Systeme mit einer guten Intention geschaffen worden sind, im Arbeitsablauf dann eher behindern und nicht nützlich sind. Dann werden sie, auch wenn sie ganz toll interagieren, auch nicht angenommen. Also es gibt da mehrere Dimensionen, die man sich auch angucken muss."
Forschung für ein besseres Miteinander. Doch am Ende entscheidet nicht die Technik allein, sondern immer auch der Mensch, wie viel Raum Roboter in unserem Leben einnehmen dürfen.
Manuel Zimmermann