Ein halbes Jahr nach einem Brand in einer Flüchtlingsunterkunft in Schleiden-Vogelsang ist ein tatverdächtiger Bewohner wegen versuchten Mordes in zehn Fällen am Landgericht Aachen angeklagt. Dem 35 Jahre alten Algerier werde vorgeworfen, das Feuer gelegt zu haben, weil er seine Verlegung in eine andere Unterkunft habe erreichen wollen, teilte das Landgericht mit. Eine Entscheidung über die Zulassung der Anklage soll in Kürze ergehen.
Laut Anklage soll dem Mann bewusst gewesen sein, dass sich in dem Bungalow außer ihm noch zehn weitere Personen befunden haben sollen, von denen manche geschlafen hätten. Alle Bewohner konnten sich ins Freie retten. Da der Angeklagte unter einer psychiatrischen Erkrankung leiden soll, wird es in dem Verfahren auch um seine Schuldfähigkeit gehen sowie um eine eventuelle Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus.
Im Januar war bekannt geworden, dass der Mann wegen weiterer krimineller Verdachtsfälle polizeibekannt ist und mehrfach verurteilt wurde. Als abgelehnter Asylbewerber hätte er spätestens im Juli vergangenen Jahres ausreisen müssen.
dpa/mb