Mit aktuell 916 Schülern in der Sekundarstufe ist das Königliche Athenäum Eupen (KAE) die Schule mit den meisten Schülern in Ostbelgien. Mit dem Ende dieses Schuljahres verabschiedet die Schule zwei prägende Persönlichkeiten: Direktor Etienne Gengler und sein Stellvertreter, Provisor Michael McCrea, gehen in den Ruhestand.
Nachfolger von Etienne Gengler wird Christoph Willem. Der 51-Jährige ist Lehrer am KAE und auch Mitarbeiter des Middle Managements der Schule. Nachdem eine Bewerbungsprozedur kein Ergebnis gebracht hatte, war man mit der Bitte auf ihn zugegangen, das Amt doch zu übernehmen. Er wird also erst einmal diensttuender Direktor. Sein Stellvertreter wird der derzeitige KAE-Erzieher Alessio Krafft (34).
Die Nachfolger von Gengler und McCrea werden bereits in ihre neuen Funktionen eingearbeitet. "Herr Krafft und ich, wir freuen uns sehr auf diese neue Herausforderung. Und wir denken, dass es eine spannende Zeit wird", sagt Christoph Willem.
Noch-Direktor Etienne Gengler ist von Haus aus französischsprachig. Der Eupener hat als Lehrer in Kelmis, Bütgenbach und Herve unterrichtet. Zwischendurch hat er für die Wallonische Region in Namur gearbeitet. Anfang der 90er Jahre kam er zum Eupener Athenäum. 2014 wurde er stellvertretender Direktor, 2015 Direktor.

Der Direktor im KAE heißt offiziell Studienpräfekt. An seiner Seite wurde Michael McCrea der neue Provisor - so der Name des stellvertretenden Direktors im KAE. McCrea wurde in Kalifornien geboren und lebt schon lange mit seiner Familie in Eupen.
Gengler und McCrea haben während ihrer Amtszeit am Königlichen Athenäum Eupen mehrere wichtige Veränderungen im Schulprogramm umgesetzt: Unter ihrer Leitung wurde der Einsatz digitaler Medien und Geräte im Unterricht deutlich ausgebaut. Es wurden neue pädagogische Konzepte wie das Lernatelier eingeführt.
Beide legten besonderen Wert auf ein respektvolles Miteinander und den Ausbau von Projekten zur Förderung des sozialen Zusammenhalts. Und das sollte auch im Lehrerkollegium gelten, so Gengler. "Damit die Schüler motiviert werden, ist es eine Voraussetzung, dass auch die Lehrer motiviert sind. Wenn ein Lehrer nicht motiviert ist, wie kann er dann Schüler motivieren, um nachhaltig zu lernen? Ich versuche, alles zu machen, damit meine Lehrer auch motiviert bleiben."
Um die 100 Lehrer zählt das KAE, das Verwaltungspersonal nicht mitgerechnet. In den letzten Jahren sind auch die Schülerzahlen recht stetig gestiegen. Die allgemeinbildende Schule ist an der Grenze ihrer Aufnahmekapazitäten. "Wir sind Opfer unseres eigenen Erfolgs", sagt Etienne Gengler dazu. Einen Höhepunkt seiner Karriere könne er nicht nennen. Er sei aber stolz, ein gutes Team aufgebaut zu haben.
Trotz allem Stress, der mit einer Schule dieser Größenordnung einhergeht, blickt er zufrieden auf die vergangenen Jahre zurück. "Das war wirklich eine sehr sehr schöne Zeit. Unser Team ist wirklich super. Das hat sehr viel Spaß gemacht."
Am 14. Mai lädt das KAE zu einem Tag der offenen Tür ein.
Manuel Zimmermann