Wir sind am Dreiländerpunkt in Gemmenich und aus Herbert Ruland sprudeln wie gewohnt zahlreiche Kriegs-Geschichten.
Dass am Dreiländerpunkt am 9. Mai der Europatag gefeiert wird, ist Ruland fast schon ein Dorn im Auge. Am 9. Mai 1950 hatte der französische Außenminister Robert Schuman seine berühmte Schuman-Erklärung vorgestellt. Seine Idee einer gemeinsamen europäischen Gemeinschaft gilt als Geburtsstunde der heutigen Europäischen Union und hat für freien Personenverkehr gesorgt.
Ruland vertritt aber die Ansicht, dass im hiesigen Grenzland bereits vor dem Ersten Weltkrieg weitgehend Harmonie und Freiheit geherrscht habe und das eigentliche Elend erst mit der preußischen Zeit und den Weltkriegen begonnen habe.
„Wir waren quasi schon mini-globalisiert; zumindest vor dem Ersten Weltkrieg. Die Leute hatten hier keinerlei Probleme miteinander. Verbindend war vor allem das gemeinsame Platt, das ja viel mehr gesprochen wurde als heute. Die Zäsur ist natürlich der Erste Weltkrieg, weil Belgien überfallen wurde. Da ist das Verhältnis vor allem zu den wallonischen Partnern nachhaltig zerstört worden“.
Dann kam der Zweite Weltkrieg, der das Bild der Deutschen weiter geprägt hat.
Militärisch war Belgien bereits im September 1944 durch alliierte Truppen weitgehend befreit worden. Der Zweite Weltkrieg endete aber auch für Belgien - wie in ganz Westeuropa - offiziell am 8. Mai 1945 mit der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands. Die Grenzen blieben aber auch nach dem Krieg recht dicht.
Das Ende des Zweiten Weltkriegs war eine weltgeschichtliche Zäsur, weil es nicht nur das Ende der militaristischen Gewaltherrschaft durch Deutschland und Japan bedeutete, sondern grundlegende politische, gesellschaftliche und territoriale Veränderungen auslöste. Eine globale Veränderung, die für junge Menschen kaum fassbar ist.
Innehalten, erinnern und die Verantwortung für eine friedliche Zukunft weitertragen: Das hat sich auch Herbert Ruland auf die Fahne geschrieben.
Manuel Zimmermann
Heuchelei! Hier Kriegsende "feiern" und in der Ukraine Krieg finanzieren! Verlogener geht's ja wohl nicht! 😡
Ronny Ramscheidt, ich geben Ihnen vollkommen Recht. Danke dass es Menschen wie Sie gibt mit Zivilcourage gegen Politisch Rechts!
Ukraine-Krieg auf welche Art auch immer treiben gegen wen auch immer durch diese EU weckt nichts wie Erinnerungen an 500 Jahre Kolonial- und Kriegsverbrechen von vielen "Siegermächten". Plus die "Freude" an ständigen Pushbacks der Franz. "Miliz"-Beamten gegen Italien.
Russlands Regierung wird diese Ablenkungsversuche der EU [Hass gegen Deutschland, Russland, Palestina?] rhetorisch knallhart beantworten.
Näher Stellung bezogen zu dieser EU-Scheinheiligkeit habe ich bei Stephan Peschs "Meinung" beim Thema Papst-Ernennung mit großem merci an Stephan vom BRF, dass er Wert legt auf Meinungsfreiheit!
Im übrigen lebt nach meinen Internet-Recherchen in Deutschland glücklicherweise die Deutsch-Sowjetische Freundschaft weiter als unpolitisches Medium einer echten Freundschaft. Weil man in Deutschland mehrheitlich sehr wohl froh ist über die Befreiung Deutschlands vom Faschismus durch die Rote Armee. Sicher, Erinnerungsschmerzen wie Sexualverbrechen gibts leider schon, doch Stalins Militärpolizei hat wenigstens teilweise strafrechtlich interveniert!
Vor 1914 gab es in Belgien keinen Hass auf Deutschland wie in Frankreich seit 1870. Es war ganz normal, dass Lütticher Familien ein deutsches Dienstmädchen hatten.
Das Erinnern an den zweiten Weltkrieg und die NS-Verbrechen wird in Zukunft eine Herausforderung. Wenn alle Zeitzeugen tot sind, fehlt der direkte Bezug zu dieser Zeit. Und dann muss man sich was einfallen lassen. Nur irgendwann wird die Erinnerung verblassen und andere geschichtliche Ereignisse werden wichtiger.