Der Gemeinderat von Burg-Reuland hat die Rechnungslegung für das Jahr 2024 genehmigt. Das Haushaltsergebnis liegt bei rund 1,5 Millionen Euro.
Finanzschöffe Serge Dollendorf erklärte, dass man dieses Ergebnis detailliert analysiert habe. Die Höhe der Summe hänge zusammen mit den Anrechten bei den Einnahmen und den Verpflichtungen bei den Ausgaben. Wenn man das über mehrere Jahre ausbalanciere, ergebe sich ein Minderbetrag von 200.000 bis 300.000 Euro pro Jahr.
Die Tendenz sei insgesamt rückläufig, auch beim Holzverkauf (selbst wenn das Ergebnis noch zufriedenstellend ausgefallen sei). Darum gelte es, für die kommenden Jahre nach Einsparpotenzial und nach neuen Einnahmequellen zu suchen.
Bei der Bilanz (mit den Aktiva und Passiva) dränge sich die Frage auf, so Dollendorf, ob die Gemeinde ausreichend Mittel in ihre eigene Infrastruktur investiere, um einem Wertverfall entgegenzuwirken. Diesbezüglich stehe man mit dem Finanzdienst der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Verbindung.
Shayne Piront: Werden künftig die Haushalte mitgestalten
Shayne Piront fand es "enorm hilfreich", dass im Vorfeld der Gemeinderatssitzung eine Finanzkommission einberufen worden sei. Ihre Fraktion enthalte sich der Stimme bei der vorliegenden Rechnungslegung, weil sie noch die vorige Legislaturperiode betreffe. Sie freue sich aber, über die Finanzkommission künftig den Haushalt mitzugestalten.
Der Gemeinderat billigte auch Anträge auf finanzielle Unterstützung. In diesem Zusammenhang wies Bürgermeister Alain Stellmann darauf hin, dass sich die Bürgermeister untereinander abstimmen würden für ein möglichst einheitliches Vorgehen bei solchen Anträgen.
Romano Schmitz: Finanzierung von Kirchenmauer "unfair"
Genehmigt wurden auch die noch ausstehenden Rechnungen (über knapp 900 Euro) für die Restaurierungsarbeiten an der Mauer um die Kirche in Thommen. Der Antrag der Kirchenfabrik reicht ins Jahr 2023 zurück und war vom vorigen Gemeinderat genehmigt worden. Schöffin Karla Schommers-Büx fand, die Mauer sei schön geworden.
Romano Schmitz blieb bei seiner ursprünglichen Ablehnung solcher Projekte: Auch wenn seinerzeit damit argumentiert worden sei, die Mauer könne sonst einstürzen und Schaden verursachen, finanziere ihm ja auch keiner seine private Mauer, so das Ratsmitglied, das konsequenterweise gegen die Annahme der letzten Fortschrittserklärungen stimmte.
Shayne Piront und Sandro Schmitz enthielten sich der Stimme, weil auch dieses Projekt aus der vorigen Legislaturperiode stamme. Letzterer konnte aber das Argument von Romano Schmitz nachvollziehen, dass die Finanzierung solcher Projekte im Umfeld von Kirchen (und ohne Beteiligung des Bistums) "unfair" sei.
Stephan Pesch