Gleich zu Beginn der Feier im Großen Saal des Triangel ging es um den personellen Wechsel an der Spitze des Verwaltungsorgans: Nach dreieinhalb Jahren als Vorsitzender und vielen Jahren als Vizepräsident gab Joseph Backes den Stab weiter an den neuen St. Vither Bürgermeister Werner Henkes. "Die Klinik ist nun mal hier in St. Vith ansässig und es obliegt dem Bürgermeister der Gemeinde St. Vith, anzupacken und für die Klinik Lobbyarbeit zu machen. Auch im Kollegenkreis. Darum habe ich dieses Amt, als es mir angetragen wurde, gerne angenommen", so Henkes.
Angesichts der finanziellen und strukturellen Herausforderungen auf den unterschiedlichen Ebenen sicher kein leichtes Mandat, auch wenn die Verantwortlichen der Klinik St. Josef nach eigenen Worten optimistisch in die Zukunft schauen. "Wir sind einerseits sehr gut aufgestellt, um eine medizinische Grundversorgung anzubieten", betont Henkes.
"Und andererseits glaube ich, dass die Zusammenarbeit im Netzwerk sich positiv auswirken wird." Gemeint ist das Netzwerk Move, zu dem die Krankenhäuser in St. Vith und Eupen gehören und die Einrichtungen der Lütticher CHC-Gruppe.
Generaldirektor Gaëtan Dumoulin nannte seinerseits eine Reihe von Prioritäten, angefangen bei der Qualität der Pflege und der Kommunikation: "Um gut die Patienten versorgen zu können, müssen wir zuerst uns selbst 'versorgen' und auf unsere Kommunikation achten, auf das Wohlergehen der Mitarbeiter. Das ist die erste Priorität. Die zweite Priorität ist die Digitalisierung mit der elektronischen Patientenakte. Wir werden mit unseren Partnern in Lüttich und Eupen investieren in das 'Dossier patient informatisé' (DPI)."
Und dann wäre da noch der Masterplan Eifel, der zusammen mit der Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft, den fünf Eifelgemeinden und der Interkommunalen Vivias vorangetrieben werden soll. Unter anderem soll sich die Klinik räumlich ausdehnen. "Ab September beginnt die architektonische Planung. Wir sind dabei, ein Team aufzustellen, damit es im September mit der konkreten Planung anfangen kann", erklärt Dumoulin.
Neben den infrastrukturellen Voraussetzungen braucht es aber vor allem das Personal dahinter. Der Ärztliche Direktor Paul Pardon unterstrich ausdrücklich, wie bedeutend - nicht nur, aber vor allem in der Medizin - Teamarbeit sei. "Ich habe betont, dass die Personen, die der Patient nicht zu sehen bekommt - da denke ich an die Putzfrauen, an die Küche, die Informatik - all diese Personen sind sehr wichtig und sie kriegen eigentlich nie öffentliches Lob."
"Aber ohne dieses Backoffice können wir einfach nicht arbeiten. Und ich möchte das doch schon mal im Vordergrund bringen, wie wichtig das ist", unterstreicht Pardon. Eine kleine Form der öffentlichen Anerkennung gibt es immerhin, wenn langjährige Mitarbeiter für ihre Verdienste geehrt werden. Und das soll ab diesem Jahr künftig immer im Frühjahr der Fall sein.
Stephan Pesch