Mit Schwung setzte Ministerpräsident Oliver Paasch seinen Namen unter das Schriftstück - unterschrieben und Hand drauf. Von der "gigantischen Zuständigkeit der Raumordnung" sprach Paasch im Februar auf dem Neujahrsempfang der ProDG-Bewegung. Und in genau diesen Bereich fällt die Vereinbarung, die jetzt zwischen der Deutschsprachigen Gemeinschaft und der RWTH Aachen geschlossen wurde. "Wir müssen in unserem Raum euregional denken. Wir können über dieses Abkommen von der Expertise, dem großen Know-how dieser Eliteuniversität profitieren", ist Paasch überzeugt.
Projekt befasst sich mit Kelmis
Amtlich wurde die Zusammenarbeit mit den Unterschriften in der Gospertstraße Nummer 42. Erste Maßnahmen wurden vorab bereits getroffen. "Es laufen bereits erste Untersuchungen. Es gibt, ohne dieses Abkommen geschlossen zu haben, bereits einen regen Austausch zwischen den Mitarbeitenden des Ministeriums der Deutschsprachigen Gemeinschaft, teils auch der WFG, einerseits. Und auf der anderen Seite eben dem Institut, dem Lehrstuhl von Frau Professor Reicher. Wir werden diese Formen der Zusammenarbeit jetzt ausbauen", kündigt der Ministerpräsident an.
Angesprochene Christa Reicher ist die Direktorin des Institutes "Städtebau und Europäische Urbanistik" an der RWTH. Raumplanung und -strategie müsse über Grenzen hinweg gedacht werden, sagt Reicher. Zur Zusammenarbeit zwischen DG und RWTH, erläutert die Professorin, gehöre unter anderem ein Studienprojekt, "bei dem sich die Studierenden mit dieser Achse zwischen Aachen im Sinne der Lütticher Straße und Ostbelgien beschäftigen und da ganz konkret auch in Kelmis unterschiedliche Areale quasi unter die Lupe nehmen und Zukunftsvorstellungen entwickeln."
In der Euregio habe man eine "sehr naturgewachsene Gegend", betont Manfred Nettekoven. Und damit meint der Kanzler der Aachener Hochschule nicht Flora und Fauna, sondern die Zusammenarbeit, die ungeachtet von Grenzen problemlos vonstatten gehe. Das schwebt den Partnern aus der DG und aus Aachen auch in der nun verbrieften Kooperation vor.

Natürliche Zusammenarbeit
"Der Vorteil von der Gegend hier ist: Hier wurde ja niemand gezwungen zu kooperieren. Das hat sich einfach ganz natürlich ergeben", sagt Nettekoven. "Und damit das auch ganz natürlich weitergeht, müssen wir auch schauen: Was sind denn die Venen und Adern, die Strukturen in so einer Gegend, die genutzt werden können, um diese Kooperation stärker zu machen, wenn noch mehr Potentiale behoben werden? Insofern haben wir jetzt einen guten ersten Schritt gemacht, um den intellektuellen Hintergrund, aber auch den raumplanerischen Hintergrund zu haben für die Dinge, auf die wir uns besser mal vorbereiten", so der Kanzler der RWTH.
Diesem ersten Schritt will Oliver Paasch in der Zusammenarbeit mit der RWTH weitere folgen lassen. Man habe schon über ein weitreichenderes Abkommen gesprochen, sagt er. Paasch denkt da unter anderem an die Bereiche Innovation und Forschung.
"Viele Betriebe in unserer Gemeinschaft arbeiten mit Forschungsinstitutionen manchmal sogar in der ganzen Welt zusammen. Wir könnten mit der RWTH neue Türen öffnen. Wir könnten beispielsweise auch im Bereich der Weiterbildungen sowohl für den öffentlichen Dienst als auch für die private Wirtschaft von den vielfältigen Angeboten der RWTH profitieren. Auch in diesem Bereich gilt es, über ein Abkommen nachzudenken", erläutert Paasch.
Personen, die sich nach dem Abschluss ihres Studiums an der Aachener Hochschule auf Stellensuche befinden, könnten durchaus ein Potential für den ostbelgischen Arbeitsmarkt sein, betont Paasch. Aus diesem Grund seien ja auch bereits Maßnahmen wie gemeinsame Studentenrallyes durchgeführt worden.
Moritz Korff
Am Aachener Wesen
soll die DG genesen.
Und in Belgien war nichts zu finden ? Müsste man nach Aachen gehen ?