Bei einem Polizeieinsatz an der Bahnhofstraße in St. Vith kam es am Freitagabend zu einem Schusswaffeneinsatz. Wie die Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft, Andrea Tilgenkamp, dem BRF bestätigte, gab ein Polizist der Zone Eifel zwei Schüsse ab.
Auslöser soll ein Bewohner der Bahnhofstraße gewesen sein, der die Einsatzkräfte bei ihrem Eintreffen mit einem Messer bedroht habe. Der mutmaßliche Angreifer wurde verletzt ins Krankenhaus gebracht. Gegen ihn wurde Haftbefehl wegen versuchten Totschlags beantragt. Von den Beamten wurde niemand verletzt.
Die Föderale Kriminalpolizei (FKP) Eupen übernahm die Ermittlungen. Ein Ballistiker hat am Tatort die Umstände des Waffeneinsatzes untersucht. Zudem wurden bereits Augenzeugen befragt. Die Staatsanwaltschaft hat einen Untersuchungsrichter eingeschaltet.
Weitere Details zum Tathergang und zum Stand der Ermittlungen werden voraussichtlich am Montag von der Justiz bekanntgegeben. Vorher wird die Polizeizone Eifel keine Details mitteilen. "In solchen Fällen halten wir uns an die Vorgaben. Es gibt eine neutrale Untersuchung zur Rechtmäßigkeit des Schusswaffengebrauchs. Diese Untersuchung wird entweder von einem unabhängigen Polizeidienst oder von einem Aufsichtsorgan der Polizei geführt", erklärt Johannes Cremer, Leiter der Polizeizone Eifel.
"Im Rahmen einer solchen Untersuchung ist es notwendig, Zeugen zu befragen. Um deren Aussagen nicht zu beeinflussen, machen wir in der Presse keine Angaben zu Vorfällen, die uns betreffen."
Hintergrund
Die Polizei war gegen 21 Uhr aufgrund einer Lärmbelästigung zum Parkplatz vor der St. Vither Pfarrkirche gerufen worden. Bei dem Messerangreifer soll es sich laut Staatsanwaltschaft um eine jüngere belgische Person handeln, die der Polizei bekannt sei und schon in der Vergangenheit für Einsätze gesorgt habe.
Manuel Zimmermann