Musik verbindet, Musik macht Spaß, Musik versteht jeder - genau das wollten Schüler der Gemeindeschule Kelmis am Freitagnachmittag mit einem kleinen Konzert unter Beweis stellen. Wie wichtig Musikerziehung ist, sollte hier gezeigt werden, denn in Zukunft wird Musik einen noch höheren Stellenwert in ostbelgischen Klassenzimmern erhalten.
Die Entscheidung dazu hat die Vorgängerregierung getroffen. "Die Entscheidung war total richtig", sagt Bildungsminister Jérôme Franssen. "Ich glaube, Musik ist von großer Bedeutung. Es geht da auch um die qualitative Absicherung dieses Unterrichtes und auch die Möglichkeit zu schaffen in diesem Arbeitsfeld tätig zu werden."
Die Autonome Hochschule Ostbelgien und die Musikakademie der DG haben die Zusatzausbildung zusammen ausgearbeitet. Natürlich findet da auch Theorie statt, aber Luc Marly, dem Direktor der Musikakademie, ist wichtig, dass die Praxis in der Zusatzausbildung nicht zu kurz kommt. "Alle werden Gesangsunterricht einzeln haben und auch ein Begleitinstrument lernen müssen, entweder Gitarre oder Klavier. Es ist wichtig, dass man aktiv Musik macht. Es reicht nicht, nur die Musik zu hören."
In der Grundausbildung wird angehenden Lehrern bereits Musikunterricht erteilt. Die neue Zusatzausbildung soll das Wissen erweitern, sagt die Leiterin des Fachbereichs Bildungswissenschaften an der AHS, Cathérine Mattar. Die Zusatzausbildung richtet sich auch an Sekundarschullehrer.
Wer die Ausbildung durchläuft, hat am Ende ein zusätzliches Diplom in der Tasche. "Hier ist sozusagen ein neues Amt geschaffen worden, das des Fachlehrers für Musikerziehung in der Grundschule. Und ich kann in diesem Amt oder im Amt des Regelgrundschullehrers den Musikunterricht erteilen., so Mattar. "Die Ausbildung wird auch qualifiziert mit dem erforderlichen Diplom, das man benötigt für dieses Amt als Fachlehrer für Musikerziehung."
Die Musiklehrer sollen am Ende aus den Kindern keine Profimusiker machen. Vielleicht entdeckt der ein oder andere sein Talent, aber darum gehe es im Musikunterricht in erster Linie gar nicht, sagt Luc Marly. "Es ist einfach wichtig, weil es die Konzentration, die Koordination, Emotionen fördert - es hat nur Vorteile. Es müssen nicht alle Kinder ein Instrument lernen."
Einschreiben für die Zusatzausbildung kann man sich noch bis zum 30. Juni. Die Unterrichte finden dann in Blöcken auf zwei Schuljahre verteilt statt.
Lena Orban