Die Gemeinde Büllingen lässt in diesem Jahr mehr Unterhaltsarbeiten an Gemeinde- und Waldwegen ausführen. Es gebe einen gewissen Nachholbedarf, hieß es in der Sitzung des Gemeinderates.
Anstelle des entschuldigten Bauschöffen Andreas Pflips stellte Bürgermeister Rainer Stoffels das Programm vor. Es sieht unter anderem Teerungen in Rocherath (Falkenhorst, Teilstück), Wirtzfeld (Jensit - Truppenübungsplatz) und Manderfeld (Brücke - Haus Grosjean; Biert - Richtung Verschneid) vor sowie den Waldweg Hahn.
Die Ausgaben würden in diesem Jahr "substantiell erhöht", so Stoffels, nachdem in den vergangenen Jahren größere Projekte im Vordergrund gestanden hätten - "immer im Rahmen der budgetären Möglichkeiten".
Die geschätzten Beträge wurden in der öffentlichen Sitzung nicht genannt, um die Ausschreibung nicht zu beeinflussen. Sie lagen den Gemeinderatsmitgliedern aber vor.
In der Kürze der Zeit seit Amtsantritt der neuen Gemeinderatsmehrheit seien auch Anregungen aus der Opposition aufgenommen worden, erklärte der Bürgermeister.
Für das nächste Jahr plane man übrigens wieder eine vorherige Informationsrundfahrt durch die Gemeinde, erklärte Stoffels auf Nachfrage von Michael Schmitt.
Studie zum Hochwasserrisikomanagement neu ausgeschrieben
Bei der Studie zum Hochwasserrisikomanagement entlang der Our hat nun auch der Büllinger Gemeinderat nach den Räten von Burg-Reuland (am Dienstag) und St. Vith (am Mittwoch) das angepasste Lastenheft verabschiedet.
Es hatte überarbeitet werden müssen, weil die eingegangenen Angebote nicht vergleichbar waren, wie Schöffe David Rauw erläuterte.
Die Gemeinde Büllingen beteiligt sich zu 24,9 Prozent (152.000 Euro) an den Kosten der Studie, die integral mit Mitteln der Wallonischen Region finanziert wird.
René Theissen konnten unabhängig davon nicht fassen, dass die Studie bei über 600.000 Euro veranschlagt ist.
Neuanpflanzungen im Wald vor allem mit Laubholz
Für Neuanpflanzungen in den Gemeindewäldern schafft Büllingen rund 111.000 Pflanzen an: größtenteils (103.000) Laubholz (Buchen, Traubeneichen, Sandbirken ...) und 7.750 Stück Nadelholz (Hybridlärchen, Douglasien, Nordmanntannen ...) Daneben, so David Rauw, gebe es noch die Naturverjüngung durch die Fichten im Wald.
Der geringe Anteil Nadelholz ergebe sich daraus, dass in den letzten Jahren keine Kahlschläge durchgeführt wurden. Fichten bräuchten Platz, während die Laubhölzer auch "unter Schirm" gedeihen.
Die Gemeinde sei sich der Bedeutung des Kapitals Nadelwald aber nach wie vor bewusst, so Rauw.
Als früherer Forstschöffe fragte Reinhold Adams, ob die Gemeinde wieder auf externe Hilfe zurückgreife, was mit Hinweis auf die hohe Zahl von Pflanzen bejaht wurde.
Büllingen bleibt in der Ländlichen Entwicklung
Schöffe Alexander Miesen nahm die Annahme des Jahresberichts zur Ländlichen Entwicklung zum Anlass, um klarzustellen, dass die Gemeinde Büllingen (anders als die Gemeinde Burg-Reuland) keineswegs vorhabe, aus diesem Programm auszusteigen.
Michael Schmitt, als sein Vorgänger in dieser Zuständigkeit, zeigte sich ausdrücklich "froh" über dieser Aussage. Das Programm der Ländlichen Entwicklung sei "langwierig und mitunter langatmig", gleichzeitig aber ein hervorragendes Instrument, um die Bürgerbeteiligung voranzubringen, so Schmitt.
Geldautomaten: Gespräch zwischen Gemeinde und Batopin
Gegen Ende der Sitzung informierte Rainer Stoffels darüber, dass nach vielen Bemühungen nun endlich ein Gesprächstermin mit Vertretern von Batopin anstehe (am 17. April). Er schlug vor, dieses Gespräch abzuwarten, ehe ein von der Opposition angeregtes gemeinsames Schreiben abgesandt wird. "Das wäre kontraproduktiv", so Stoffels.
Er lobte in diesem Zusammenhang ausdrücklich die Initiative und die Vorarbeit der Opposition bzw. von Ratsmitglied Bea Haep. Sie hatte das Thema in der vorigen Sitzung angesprochen und zeigte sich angesichts bereits erfolgter Treffen der vorigen Mehrheit mit Batopin "skeptisch, ob dieses Treffen zielführend ist".
Die Gemeinde will erreichen, dass die Geldautomaten in Büllingen auch für Einzahlungen genutzt werden können und dass Batopin vor allem einen weiteren Standort in der Altgemeinde Manderfeld zusagt.
David Rauw wies seinerseits darauf hin, dass vermehrt illegale Müllentsorgung im Wald oder an den Straßen entdeckt werde und rief die Ratsmitglieder und die Bevölkerung auf, Augen und Ohren offenzuhalten und solche Fälle sofort zu melden.
In der Fragestunde erinnert Frédéric Heuze an eine frühere Zusage der regionalen Straßenbaubehörde über verkehrsberuhigende Maßnahmen an der Ortsdurchfahrt Rocherath-Krinkelt. Die seinerzeit erbetene Frist sei inzwischen abgelaufen. Darum wollte er wissen, ob das neue Gemeindekollegium schon etwas in dieser Sache unternommen habe. Rainer Stoffels gestand, so aus dem Stegreif nicht darauf antworten zu können. Das Kollegium nehme die Frage zur Kenntnis und werde "schnellstmöglich" darauf reagieren.
Michael Schmitt machte seinem Unmut Luft, dass die Regiejagd wieder anlaufe, obschon er das neue Gemeindekollegium darum gebeten habe, gemeinsam zu analysieren, ob dadurch mehr Wild erlegt worden sei als mit der traditionellen Verpachtung. Ihm sei auch zugesagt worden, dass dazu eine gemeinsame Sitzung einberufen werde. Außerdem lägen Vergleichszahlen aus den letzten Jahren vor.
David Rauw war nach eigenen Worten davon ausgegangen, dass diese Entscheidung jetzt noch nicht anstehe. Das Ergebnis falle unterschiedlich aus: Es gebe Gebiete, wo die Abschusszahlen gestiegen, und andere, wo sie gesunken seien. Er sicherte aber zu, dass man sich vor der nächsten Vergabe zusammensetzen werde.
Und schließlich zeigte sich Frédéric Heuze noch verwundert, dass für die Mitglieder des Gemeindekollegiums und die ÖSHZ-Präsidentin ("teure") Tablets angeschafft worden seien, während die Mandatare in der vorigen Legislaturperiode lediglich eine geringe monatliche Entschädigung erhalten hätten, um ihr eigenes Informatikmaterial zu nutzen. Heuze sah das im Widerspruch zu den selbst gesetzten Ansprüchen im Richtlinienprogramm der neuen Mehrheit.
Bürgermeister Rainer Stoffels, an den die Frage gerichtet war, sah es seinerseits als "effizient an, wenn ein Informatiksystem modernisiert wird". Außerdem ließen sich mit den kommunalen anstelle von privaten Geräten Sicherheitsstandards eher einhalten und Verknüpfungen herstellen, die ein schnelles, effizientes Arbeiten ermöglichten. Er sprach von einer "Superinvestition in die Zukunft".
Stephan Pesch