Der Turm ist in den frühen Morgenstunden zusammengebrochen. Dabei wurde niemand verletzt. Eine ältere Frau aus Valkenburg erzählt, dass es sich für sie erst wie ein Gewitter angehört hat. "Ich habe geschlafen und bin von einem lauten Geräusch aufgewacht. Erst dachte ich, dass es ein Gewitter ist. Ein paar Stunden später wussten wir dann, dass der Turm zusammengebrochen ist."
Gegen 5:30 Uhr am Sonntagmorgen hatte ein Passant beim Spazieren mit seinem Hund den Einsturz entdeckt und der Polizei Bescheid gegeben. Der Bürgermeister der Stadt Valkenburg, Daan Prevoo, hat rund zwei Stunden später durch den Polizeichef von dem Vorfall erfahren. Dass der Wilhelminaturm eingestürzt ist, konnte er erst gar nicht fassen. Dann sei er aber direkt in den Modus des Krisenmanagements gewechselt. Die ganze Stadt sei sehr betroffen. "Der Turm stand hier 120 Jahre und jeder ist mit dem Turm aufgewachsen. Der Eifelturm für Paris ist der Wilhelminaturm für Valkenburg. Wir sind sehr traurig."

Für die Valkenburger hat der Turm eine besondere Bedeutung. Es ist mehr als nur ein Turm für sie. "Der Turm ist unser Wahrzeichen. Man kann den Turm von der Autobahn aus zehn bis 20 Kilometern Entfernung sehen. Der Turm wacht über uns", so der Besitzer eines Cafés in der Nähe des Turms.
Die zentrale Frage, die den Bürgermeister von Valkenburg nun beschäftigt, ist die nach der Ursache für den Einsturz. Unterhalb des Turms liegt eine Mine. Diese wurde bereits untersucht und kann als Ursache ausgeschlossen werden. Auch fehlende Wartungen seien nicht der Grund für den Einsturz, teilt Daan Prevoo mit. Er sagt auch, dass es vor dem Zusammenbruch keine Anzeichen dafür gegeben hätte, dass der Turm instabil ist.
Im Moment wird eine andere Ursache in Betracht gezogen. Der Einsturz könnte im Zusammenhang mit Renovierungsarbeiten stehen. "Es gibt Vermutungen, weil der Inhaber hat eine Erlaubnis angefragt für eine Renovierung des Turms und Unterteile davon und wir haben unsere Zustimmung gegeben. Das ist eine mögliche Erklärung, die wir untersuchen", so der Bürgermeister.
Aber auch das ist nur ein Erklärungsansatz. Daan Prevoo rechnet damit, die genaue Ursache in ein paar Tagen zu kennen. Was mit dem Platz, wo einmal der Turm stand, in Zukunft passieren wird, ist noch unklar. Dafür sei nicht er als Bürgermeister zuständig, sondern der Grundeigentümer. Ob darüber nachgedacht wird, einen neuen Turm zu bauen, konnte der Bürgermeister nicht sagen. Bevor über die Zukunft nachgedacht werde, wolle man erst einmal die Ursache klären.
Josefina Evers