Schnell schwappt die ausgelassene Lebensfreude über. Altweiberkarneval hat auch in der Göhlgemeinde Tradition. Eine Tradition, die manche erst entdecken - viele sind aber seit Jahren mit dabei und verpassen keinen einzigen Altweiberkarneval. Teilnehmen ist alles.
Die alten Weiber zieen durch die Straßen in Richtung Kirchplatz, um die Macht zu übernehmen und Frauenpower hochleben zu lassen. Im Festzelt tragen der neue Bürgermeister und seine Schöffen mit Stolz die Kelmiser Farben und haben nur lobende Worte für die alten Weiber. Doch kommen auch die Finanzen aufs Tapet.
"Ech mot öch märr sahre, et det mech hiel leed, os Kasse sönt läsch, da wett dähr Bescheed. Üer Herrschaft, dat salt dähr flott beklare,
wätt need pompös, do heescht et spare. Met Kredite, Stüere. Änn vöhl Jedöns, mot dähr kikke wu dähr blitt, änn dat es nex schönns", sagte Bürgermeister Daniel Hilligsman auf der Bühne.
Dann kapitulierte der Bürgermeister und übergab den Damen die Schlüssel der Gemeinde - gerade erst an die Macht gekommen, ist er sie schon wieder los ...
Kurz vor dem Bankrott hat Kelmis mit dem neuen Bürgermeister einen Retter gefunden, meinen die Frauen des Altweiberkomitees und geben wertvolle Tipps, um den Geldbeutel der Gemeinde zu schonen. Denn fast alles dreht sich auf der Bühne um die leeren Brieftaschen. Trotz leerer Kassen - das Feiern wollen sich die Alten Weiber nicht nehmen lassen.
Chantal Delhez