Die Zusammenkunft war kurz und sie sei schlecht verlaufen, ließ die Gewerkschaft CSC Transcom verlauten. Die Geschäftsführung von Bpost habe keinerlei Vorschläge unterbreitet, hieß es weiter. Solange das Unternehmen auf seinem Standpunkt beharre, werde der Streik andauern, warnte die Gewerkschaft. Eine Bpost-Sprecherin hingegen sagte, man wolle so schnell wie möglich an den Verhandlungstisch zurückkehren.
Worum geht es bei dem Streik eigentlich? Im Mittelpunkt steht die Anpassung der Touren von Briefträgern, erklärt Ulrich Rauw, Bpost-Verantwortlicher für die Zustellung in Ostbelgien. "Die Umstrukturierung ist eigentlich kein neuer Prozess. Der läuft schon seit 15, 17 Jahren", sagt er. Es gehe um eine Anpassung der Runden, die Briefträger machen, um die Post zuzustellen. "Da wird eine Ausrechnung gemacht vom Postvolumen, was wir erhalten oder was in den Bezirken angerechnet wird. Und daraus werden mit Normen Dienstrunden versehen", erklärt Rauw.
Für die Briefträger kann das zum Beispiel bedeuten, dass sie für die Verteilung von Post in mehr Häusern zuständig sind als bei ihrer vorherigen Tour. "Die Routen werden jedes Mal ausgerechnet, dass sie auch passen, dass wir keine Umwege fahren, dass das so kostengünstig wie möglich ist - natürlich zusammenhängend", sagt Rauw.
"Und jedes Mal, wenn eine Anpassung gemacht wird, wird natürlich von den Extremitäten in den weitesten Punkten nach innen gegangen. An den Punkten, die am meisten zentral liegen, wo jeder vorbeikommt, ist natürlich der meiste Verlust", erklärt er. Mehrarbeit gebe es in dem Sinne, "dass mehr Häuser bedient werden, vielleicht mit weniger Briefpost, mit etwas mehr Paketen, aber auf jeden Fall mit mehr Häusern."
Streiks bei Bpost gibt es in Ostbelgien zwar derzeit nicht, aber dennoch bleiben Auswirkungen nicht aus, erklärt Ulrich Rauw. "Das sind jetzt Lüttich, Tournai, Mons, Sprimont, die großen Ämter, die da das Sortierzentrum blockieren."
Von dort gehe die Post aus. "Wenn Sie das blockieren, dann ist die ganze Provinz beeinträchtigt. Daher bekommen wir auch keine Post, obwohl unsere Briefträger im Moment nicht mit einer Neuorganisation konfrontiert sind. Trotzdem bekommen wir keine Post und unsere Kunden sind natürlich auch also dementsprechend benachteiligt. Also wir können ja nicht arbeiten, wenn wir nichts haben."
So sind Verzögerungen bei der Zustellung von Briefen fast unumgänglich, selbst wenn zuletzt trotz des Streiks wallonieweit 70 Prozent der Briefträgertouren durchgeführt wurden.
Moritz Korff
wie der immer größer werdende Druck aussieht, kann man an den Privaten sehen, die kaum Zeit haben zu klingeln, oder Hausnummer mit Name abzugleichen. Wem dient das eigentlich alles, wo führt der Wahnsinn des immer höheren Drucks auf Arbeitende hin? Wenn wir dann irgendwann mal ein SMS bekommen mit der Aufforderung unsere Post beim Postamt abzuholen, wissen wir, welche Dienste hier geleistet werden. Schon durch die ständig wechselnden Personen gegenüber früher, wo man jahrelang eine bekannte und vertraute Person als Briefträger hatte, mit dem man auch bei Abwesenheit mal was ausmachen konnte, hat auch der Dienst am Kunden abgenommen.
In Deutschland ist nächsten Sonntag Wahl. Die Briefwahlunterlagen für die 35-40.000 deutsche, die in Belgien leben kommen nicht mehr rechtzeitig an.
Meine hier in Belgien ansässigen Freunde und Bekannten teilen die Sorge von
Frau Iseler.
Wenn der Streik bis Mittwoch inkl. geht, müssen wir uns zusammenschließen und die
ausgefüllten Briefe persönlich in den entsprechenden Wahlämtern einwerfen.
Das funktioniert zumindest für die in der Nähe gelegenen Wahlämter.
Ansonsten bleibt nur eine Sammelklage an die Wahlämter....