Die Wahl vom 13. Oktober hat dem Raerener Gemeinderat viele neue Gesichter gegeben. Gleich zwölf von 21 Mandataren sind neu dabei. Für Bürgermeister Mario Pitz die Chance auf einen frischen Wind. "Der Rat hat sich sehr stark verjüngt und erneuert. Zum einen erhoffe ich mir da frische neue Ideen aus jeder Ecke des Gemeinderats. Gute Ideen können von überall kommen. Jede Idee ist es wert, aufgegriffen und diskutiert zu werden." Neu ist auch, dass in den Ausschüssen des Rats jetzt nicht nur die Gewählten tagen dürfen, sondern auch Kandidaten der Liste, die den Einzug in den Rat nicht geschafft haben.
Der Koalitionspartner Ecolo hat bei der Wahl die Hälfte seiner Sitze eingebüßt. Trotzdem will Mario Pitz, an der grundsätzlichen Ausrichtung der Mehrheit festhalten. Schließlich seien die laufenden Projekte gemeinsam in die Wege geleitet worden. Dennoch sei möglich, dass die Handschrift der gestärkten CSL künftig sichtbarer wird." Gut, es kann sich ergeben innerhalb der sechs Jahre. Aber im Moment, am Startpunkt, ist das die Fortsetzung der Koalition auch auf Projektbasis, wie sie seit 2021 bestanden hat."
Die Liste der Vorhaben ist lang. Ausbau der Schule Hauset, Neubau einer Sporthalle in Eynatten, gegebenenfalls neue Kanalprojekte der Abwassergesellschaft oder der Hochwasserschutz. Hier erwägt Raeren, auf Dienstleister zu setzen, um die Wasserläufe zu warten, also um Bäche und Regenrückhaltebecken sauber und funktional zu halten.
Windpark auf der Zielgeraden
Und dann gibt es natürlich noch den Windpark. Hier laufen die Vorbereitungen schon lange und befinden sich auf der Zielgeraden. "Bei so einem komplexen Projekt möchten wir schon in einem ‚One-Shot‘ durch das Genehmigungsverfahren durchgehen. Jetzt in den nächsten Januartagen wird das Projekt eingereicht. Dann kommt die öffentliche Umfrage und dann das eigentliche Genehmigungsverfahren. Was danach kommt, wird man sehen: Ob es da Einsprüche geben wird oder welchen Dingen man noch nachgehen sollte, das kann man jetzt schwer abschätzen."
In dieser Legislaturperiode werde das Projekt aber abgeschlossen, sagt Pitz. Der Windpark soll auch die Gemeindekasse aufbessern. Schließlich steigen fast überall die Kosten. Beim ÖSHZ muss Raeren inzwischen mehr als eine Million Euro jährlich zuschießen. Ebenso Polizei und Rettungsdienst werden stetig teurer. Gleichzeitig wird die Gemeindedotation der Deutschsprachigen Gemeinschaft für Raeren sinken.
Auch wenn die Mindereinnahmen im Vergleich zum gesamten Haushalt klein erscheinen, wird Raeren ihnen Rechnung tragen müssen. "Jede Reduzierung ist schmerzlich. Da müssen wir schauen, wie wir damit umgehen. Man muss sich überlegen, gibt es Dinge, wo wir das kompensieren auf der Ausgabenseite. Keiner möchte, dass sich das auf den Bürger niederschlägt, auf die Dienstleistungen, die wir bieten." Aber noch sei die Gemeindedotation für die kommenden Jahre nicht in Stein gemeißelt.
Olivier Krickel
Genau das Gegenteil von...Trump. Sachlich unpolemich kompetent professionnell. Viel Erfolg Mario!