Dichter Nebel liegt über dem Aachener Tierpark, Gehege sind vereist und doch trauen sich die Tiere bei den Minustemperaturen an diesem Morgen vor die Stalltür. Auch die Tierpfleger sind schon unterwegs - denn bevor der Park geöffnet wird, müssen zum Beispiel die Ziegen schon versorgt werden.
"Also die Ziegen sind deutlich mehr Zeit im Stall - das heißt: Mehr Mist, mehr Dreck, der weg muss. Und dementsprechend auch mehr einstreuen. Ich streue mehr ein, weil ich dann immer denke, dass die es auch schön warm haben sollen", erklärt Tierpflegerin Denise Vecchio.
Und wenn es dann auch noch Futter gibt, sind alle Ziegen zur Stelle. Auf dem Menüplan steht im Winter "mehr Kraftfutter tatsächlich, weil sie im Winter einen höheren Energieverbrauch haben", so die Tierparkmitarbeiterin.
Von den Minusgraden draußen bekommen die Totenkopfäffchen in der Zwischenzeit nicht viel mit. "Die Totenkopfaffen können eigentlich rein und raus, wie sie wollen. Aber diese sind neu und die bleiben vorerst innen. Sie kriegen von den Minusgraden gar nichts mit. Bei denen herrschen 24 Grad plus."
Während im Sommer an den Wochenenden rund 1.500 Besucher täglich durch den Park laufen, ist es im Winter umso ruhiger. Die Besucherzahl liegt bei unter 100 pro Tag.
Die Riesenschildkröten verbringen den Winter bei angenehmen Temperaturen. "Das sind tropische Schildkröten, die brauchen das ganze Jahr Zugang zu einem Warmhaus. Hier sind 26 Grad drin. Sie dürfen im Winter nicht raus, das ist einfach zu kalt", so Tierpflegerin Lara Kandel.
Andere Schildkröten verbringen den Winter im Kühlschrank und halten Winterschlaf. Im Herbst werden sie eingesammelt und eingepackt. "Dafür haben wir Kisten, die sind mit Erde, Laub, Sand und Moos gefüllt. Und darin kommen die dann in den Kühlschrank, der Schritt für Schritt auf fünf Grad runter gestellt wird." Und wenn es dann im Frühjahr wieder wärmer wird, geht es für sie wieder ins Außengehege.
Im Tierpark herrscht im Winter eine andere Stimmung - alles wirkt etwas entschleunigter und auch die Tiere scheinen tiefenentspannt zu sein.
Lena Orban