Ministerpräsident Adrien Dolimont erinnerte gleich zu Beginn seiner Ansprache daran, dass die MR nun stärkste Partei in der Wallonischen und Brüsseler Region sei. Man sei nun in der Pflicht, Reformen umzusetzen, die Verwaltung zu vereinfachen und die Institutionen effizienter zu gestalten. Man habe jedenfalls bereits Wort gehalten und den Bürgern und Unternehmen in der Wallonischen Region keine neuen Steuern zugemutet. Und er sei guter Dinge, dass auch die nächste Föderalregierung Arbeit belohne und nicht bestrafe.
In Namur habe seine Regierung bereits 200 Millionen Euro an strukturellen Einsparungen für 2025 beschlossen. Es sei aber auch klar, dass die Wallonische Region noch weit davon entfernt ist, finanziell gesund zu sein. Die Zahlen seien nicht rosig. Die Französische Gemeinschaft soll in zehn Jahren einen ausgeglichenen Haushalt haben, die Wallonische Region schon Ende der Legislatur - und das bei sinkenden Steuern.
Für den neuen PFF-Präsidenten Sacha Brandt dürfte es gerne noch etwas schneller und drastischer gehen. Neben einer verheerenden Migrationspolitik leide Belgien unter einem "künstlich aufgeblähten und teuren politischen Konstrukt aus Föderalstaat, Regionen, Gemeinschaften, Provinzen und Gemeinden". Es sei höchste Zeit für tiefgreifende Reformen. Die Bürger seien durchaus bereit für unbequeme Politik.
Die PFF werde sich unermüdlich für Steuererleichterungen, bezahlbare Energie, hohe Nettolöhne, Deregulierung und die Förderung von Arbeitnehmern, Kleinunternehmern und des Mittelstands einsetzen. Denn ohne eine gesunde Wirtschaft bleibe alles andere ein unrealisierbarer Wunschtraum.
Manuel Zimmermann
Bei all der Freude und dem Selbstlob sollte man allerdings nicht vergessen wer an all den finanziellen Schieflagen und der hohen Steuerlast in unserem Land schuld ist. Und da dürfte auch von der MR/PFF ruhig einmal ein mea culpa kommen, schließlich waren sie in den vergangenen Jahrzehnten ein wichtiger Teil der Finanz- und Steuerpolitik.