Der Eupener Gynäkologe Frédéric Chantraine ist seit Oktober Abteilungsleiter der Geburtshilfe im Citadelle-Krankenhaus und zeigt uns die Station. Zusammen mit einem Team von rund 50 Gynäkologen, 80 Hebammen und zehn Assistenten ist er für werdende Mütter und deren Familien im Einsatz.
Für uns geht's mit ihm sofort in einen klassischen Kreißsaal: ein kleines Zimmer, in warmen Farben angestrichen - mit allem nötigen medizinischen Material ausgestattet, das während der Geburt gebraucht werden könnte und einer riesigen Badewanne gleich im Nebenzimmer. "Wenn die Dame Wehen hat, dann wird sie in einen unserer acht Kreißsälen aufgenommen. Da ist die Hebamme dann die erste Ansprechpartnerin", erklärt der Mediziner. "Aber bei der Geburt selbst ist auch immer ein Arzt dabei. Sollte es dann Komplikationen geben, können wir hier auf Station auch ganz schnell einen Kaiserschnitt machen."
Den Raum schauen wir uns natürlich auch noch an. So "gemütlich" der Kreißsaal noch wirkte, so "medizinisch" wirkt dann der OP-Raum, in dem die Kaiserschnitte durchgeführt werden. Doch auch hier versuche man, dass die Frau sich möglichst wohl fühlt, indem zum Beispiel die Musik gespielt wird, die sie hören möchte.
Nicht immer läuft eine Geburt reibungslos. Und gerade wenn Probleme auftauchen, sei man in Lüttich gut aufgehoben, so Chantraine. Hier können auch komplizierte Fälle behandelt werden, zum Beispiel auf der Neonatologie. Hier liegen Neugeborene, die einen etwas schlechteren Start ins Leben hatten und besondere Versorgung brauchen. 25 Betten stehen hier zur Verfügung, die mal mehr mal weniger belegt sind.
Seitdem die Entbindungsstation in Eupen geschlossen hat, begrüßt die Entbindungsstation hier auch mehr Deutschsprachige. "Wenn Sie die Hebammen fragen, sagen die sicher ja. Sie haben den Eindruck, dass eine bis zwei Damen pro Woche deutschsprachig sind. Die Zahlen sagen, dass wir so circa 40 Deutschsprachige pro Jahr haben."
Die Sprache ist sicherlich Faktor, der viele Ostbelgier zögern lässt. "Deutschsprachige Ärzte haben wir zwei - alle anderen können ein bisschen Deutsch. Eine deutschsprachige Hebamme haben wir leider nicht mehr. Aber es sind alle sehr bemüht und mit Basis-Französisch aus der Schule kommt man hier sehr gut durch."
An der Sprache sollte das Kinderkriegen also nicht scheitern. Läuft eine Geburt, wie in den meisten Fällen, problemlos, bleiben Kind und Mutter 48 Stunden im Krankenhaus, bevor sie entlassen werden. 72 Stunden sind es bei einem Kaiserschnitt. Diese Stunden verbringen die Mütter mit ihren Kindern auf der Wochenbettstation. Auch die fällt in Lüttich größer aus. Kleines oder großes Krankenhaus - beides habe seine Vor- und Nachteile, sagt der Mediziner. "Klein ist natürlich sehr schön, weil's so eng ist. Die Hebamme, die bei der Geburt ist, ist danach auch noch im Wochenbett dabei. Das ist bei uns nicht. Der Vorteil von einem großen Krankenhaus ist aber, dass wir bei Komplikationen zügig reagieren können."
In den verbleibenden Tagen des Jahres werden sicher hier noch einige Kinder auf die Welt gebracht. Auch wenn die nationale Geburtenrate sinkt, hofft das Krankenhaus, auch dieses Jahr bei rund 2.300 Geburten zu liegen.
Lena Orban
Super diesen Kommentar . D a brauchen die Mütter keine Angst haben sie werden verstanden . Aber es wäre schön die Schüler mehr ‚Français , zu lehren . Lg u weiter so.
Super Krankenhaus, beste Betreuung. Wohlfühlfaktor 100
Bravo an das Team von Herrn Dr Chantraine.
Beste Grüße
Die Betreuung kann so gut sein wie Sie will,aber in einem Medizinischen Fall,möchte man sich schon in seiner Muttersprache helfen lassen,den gerade Fachausdrücke in einer anderen Sprache können sehr schlecht verstanden werden.
Meine Enkelkinder wurden alle im Klinikum zur Welt gebracht,und das hat alles wunderbar funktioniert, war einfacher zu erreichen und jeder verstand jeden.Und es ist traurig das in Eupen eine Vollwertige Stadtion leer liegt,weil man es nicht schafft diese Personal zu finden das mehrsprachig ist,aber im Gegenteil man es von den Patienten erwartet.