Treffpunkt: Garage Peugeot Schyns in Eupen. Nedeljko Ahmetovic ist gerade damit beschäftigt, ein Auto "auszulesen".
Er ist im dritten Ausbildungsjahr und wusste schon früh, dass er KFZ-Mechatroniker werden möchte. "Ich liebe es, zu schrauben und es gibt immer wieder was Neues zu lernen. Die Industrie bleibt nicht stehen."
Die Ausbildung zum KFZ-Mechatroniker ist beliebt. In der gesamten DG unterzeichnen jedes Jahr aufs Neue mindestens zehn Personen ihren Ausbildungsvertrag in diesem Bereich.
In den Bereichen Lager und Karosserie läuft es weniger rund mit der Lehrlingssuche, erklärt Stephan Carl, der Geschäftsführer der Garage Peugeot Schyns. "Das Karosserie-Handwerk ist ein spezielleres Fach. Viele Leute kennen es nicht und haben etwas Angst davor."
Zehn Verträge weniger
Aber zurück zu den Zahlen. Besonders beliebt in diesem Jahr: der duale Bachelor "Public and Business Administration" sowie die Ausbildungen zum Metallbauer und zum Elektroinstallateur.
Deutlich rückläufig ist die Zahl der abgeschlossenen Verträge zur Bäcker-, Bauschreiner-, Anstreicher- und Gartenbauausbildung.
In diesem Jahr wurden insgesamt 258 Ausbildungsverträge abschlossen. Das sind zehn Verträge weniger als im letzten Jahr.
Obwohl die Zahl rückläufig ist, blickt Ausbildungsminister Jérôme Franssen von der CSP mit Zuversicht in die Zukunft. "Die Zahlen sind rückläufig. Wir können aber von einem stabilen Ergebnis sprechen. Wir werden aber daran arbeiten, dass sich in Zukunft mehr junge Menschen für eine Lehre oder Ausbildung entscheiden."
Es bleibt noch viel zu tun, was die Aufwertung des Lehrberufs angeht. 203 Lehrstellen sind in diesem Jahr offengeblieben.
Soziale Medien immer wichtiger
Die mittelständische Ausbildung bleibt ein wichtiges Element, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Die DG muss aber noch weitere Hebel in Bewegung setzen.
Die meisten Auszubildenden sind bei Vertragsbeginn achtzehn Jahre alt. Deshalb werden die sozialen Medien auch in Zukunft eine zentrale Rolle bei der Orientierung und Bewerbung der dualen Ausbildung spielen, erklärt Verena Greten, die Geschäftsführende Direktorin des IAWM.
"Wir haben eine Reihe von Hebeln. Zum Ersten das Image. Die Lehre und Ausbildung sollen wieder einen Plan A darstellen. Zweitens müssen wir die Qualität innerhalb der dualen Ausbildung stärken. Der dritte Punkt ist der Technologie-Campus."
Schnupperwoche als Einstieg
Viele beginnen eine Lehre, weil sie Interesse am Beruf und Freude an der praktischen Arbeit haben. Das war auch bei Nedeljko Ahmetovic der Fall.
Er rät denjenigen, die sich noch unsicher sind: "Zuerst einmal eine Schnupperwoche in einem Betrieb machen. Das ist in jedem Betrieb möglich. Das Schöne ist, dass man bei der Lehre auch praktisch und nicht nur theoretisch arbeitet."
Dogan Malicki
Vielleicht sollte auch mal das Angebot und die Organisation überdacht werden, wie kann es sein das ein Auszubildender als Fahrradmechaniker zum Unterricht nach Lüttich muss ?
Schnupperwoche ?
Die von der Politik so häufig erwähnte Entbürokratisierung zeigt sich wieder in den Schnupperwochen …. Komplizierter gemacht …. Was wiederum das Gewicht der Worte von den Politikern zeigt … Federleicht