Freitagmittag auf dem Eupener Marktplatz, eine Delegation der CSC hängt gut sichtbar ein Banner auf. Darauf zu sehen ist eine Wüstenlandschaft, hier und da einige Kakteen, aber vor allem Dürre. Ein Cowboy sitzt am Mittagstisch - auf seinem Speiseplan: ein kleiner Arbeiter. In großen Lettern die Aufschrift "Wüste oder was?"
Die Botschaft der CSC ist direkt: So wie die mögliche Arizona-Regierung sich aktuell präsentiere, könne es nicht weitergehen. Deshalb verteile man hier die Arizona-Zeitung - ein Protestblatt, das die Stimme des Volkes deutlich mache, wie die Gewerkschaftssekretärin Susanne Niessen erklärt. "Es sind 1.000 Bürgerinnen und Bürger befragt worden. Es ging dabei um ihre Bedürfnisse und Vorstellungen als Arbeitnehmer."
"Diese Ergebnisse sind dann mit den Plänen der zukünftigen Regierung verglichen worden und man kann gut sehen, dass die beiden Sichten einfach nicht kombinierbar sind. Wir haben das Ganze zusammengetragen und wollen der zukünftigen Regierung mit der Zeitung zeigen, dass es so wie es von ihr geplant ist, nicht geht und sich etwas ändern muss."
Auf vier Seiten fasst die CSC die Forderungen der Bevölkerung zusammen. Vier Probleme stechen dabei besonders heraus: Vor allem in den Bereichen der automatischen Lohnindexierung, der sanfteren Arbeit zum Laufbahnende, sowie der Arbeit an Sonn- oder Feiertagen habe die Arizona-Regierung viele Änderungen vor, erklärt Susanne Niessen. Auch die geplante Einführung sogenannter Null-Stundenverträge sei ein No-Go.
"Es ist so, wenn man so einen Null-Stundenvertrag hat, unterschreibt man den Vertrag und hat keine Angabe über seine Arbeitszeit. Man ist also auf den Arbeitgeber angewiesen. Der ruft dann an und sagt 'Komm morgen arbeiten'. Wenn er das nicht tut, hat man einfach kein Einkommen. Auch wenn man einen Kredit anfragen will, hat man bei so einem Vertrag einfach gar nichts in der Hand. Das will der Arbeitnehmer nicht und wir als Gewerkschaft wollen da hinter ihm stehen und offen sagen, dass so etwas einfach nicht geht."
Der Protest auf dem Marktplatz ist nur eine von vielen CSC-Aktionen im Widerstand gegen die Arizona-Koalition. "Am 13. Dezember wollen wir wieder mobil machen und nach Brüssel gehen. Da sind wir dann auch nicht alleine, sondern demonstrieren gemeinsam mit allen anderen Gewerkschaften in Belgien. Da wäre es natürlich super, wenn viele Menschen mitkommen würden, damit wir laut sind und von den richtigen Menschen auch gehört werden, nämlich von der Regierung, die dabei ist, sich zu bilden."
"Das ist dann am 13. Dezember, wir werden aber auch am 13. Januar wieder auf die Straßen gehen und am 13. Februar und so weiter. Einfach so lange, wie es braucht, damit man uns zuhört und die Wünsche der Bevölkerung berücksichtigt." Ob die Verteilung der Arizona-Zeitung Früchte trägt, muss die Zukunft zeigen.
Lindsay Ahn
Die Arizona Parteien wurden mit grosser Mehrheit gewählt und bei den letzten Gemeinderatswahlen wurde Arizona bestätigt.
Die CSC scheint wirklich am Ende ihres Lateins zu sein, daß man protestiert bevor etwas beschlossen wurde (Protest um des Protests Willen ?!).
Früher wurde protestiert nachdem etwas beschlossen wurde. Das war wesentlich glaubwürdiger.