Eine Krippe aus Peru ist definitiv eines der Highlights der diesjährigen Krippenausstellung. Die Figuren tragen Kleider in rot, blau und gelb. Josef und Maria haben traditionelle Hüte aus Südamerika auf dem Kopf und um sie herum spielt alles Musik und tanzt. Alles erinnert an eine große bunte Party. Die Krippe ist die teuerste, die es in Aachen zu sehen gibt. Wer sie haben möchte, muss rund 3.500 Euro hinblättern.
Insgesamt gibt es in der Ausstellung 100 Krippen aus 20 Ländern zu sehen. Thomas Bürgerhausen gehört der Laden "Weltweit am Dom", in dem die Ausstellung zu sehen ist und auch er ist immer noch fasziniert davon, wie unterschiedlich Krippen aus verschiedenen Ländern sein können. "Krippen aus Afrika haben oft eine sehr ernste Ausstrahlung und sind auch ein bisschen ehrwürdiger. Ganz anders als Krippen aus Lateinamerika", erklärt Bürgerhausen. "Sie sind sehr bunt und sehr fröhlich, wie auch das Weihnachtsfest in Lateinamerika ein Fest ist, bei dem gesungen und getanzt wird."
Diese Unterschiede gibt es nicht nur im Aussehen, sondern auch bei der Materialauswahl. Ein Trend bei vielen jungen Krippen-Künstlern ist zum Beispiel Nachhaltigkeit. "Es werden nicht mehr einfach Bäume abgeholzt, aus denen geschnitzt wird, sondern es werden Materialien recycelt. Wir haben Krippen aus alten Ölfässern aus Haiti, wir haben Krippen, die aus Altglas neu gegossen werden, oder Papierkrippen aus Indonesien."
Zur Eröffnung der Krippenausstellung war auch hoher Besuch in Aachen. Pater Anselm Grün hat es sich nicht nehmen lassen, sich die Krippen selbst anzuschauen. Denn laut ihm werden Krippen in Zeiten von Weihnachtsmann und Co immer wichtiger. "Die Kommerzialisierung von Weihnachten schafft sehr viel Unruhe und Stress und Oberflächlichkeit", so Grün. "Eine Krippe lädt ein zu schauen, die Bilder nach innen wirken zu lassen. Da kommt eine Sehnsucht in uns hoch. Eine Sehnsucht nach Liebe, nach Frieden, nach einer anderen Qualität von Leben."
Die Krippenausstellung im Laden "Weltweit am Dom" in Aachen ist von montags bis samstags zwischen 10 und 18 Uhr zu sehen.
Annika Deist