Seit 1625 wird in Sart Lierneux traditionell der Coticule-Stein abgebaut und in die ganze Welt verschickt. Genutzt wird der Stein als Wetz- oder Schleifstein für Rasierklingen und Messer. "Das ist wirklich einzigartig in der Welt", erklärt Steinmetz Maurice Celis. "Vorkommen des Coticule gibt es überall ein wenig, meist aber ganz ohne Granatmineralien oder mit zu vielen. Nur hier in dieser Region gibt es den Stein mit der richtigen Menge an Granatmineralien: zwischen fünf und 20 Mikrometer."
Dass das Vorkommen des Coticule in Sart Lierneux einzigartig ist, beweist auch der Schieferstollen in Recht: Auch hier findet man den Stein. Qualitativ ist der Rechter Stein zwar genau so hochwertig, am Ende scheiterte das Abenteuer Rechter Wetzstein jedoch an der Größe des Vorkommens.
Ein Mengenproblem, das der Steinbruch in Lierneux nicht hat. Er wird heute noch bearbeitet, aber auch hier zeigen sich die Zeichen der Zeit. Dreiviertel des Dorfes haben früher von der Herstellung des Steins gelebt. Heute ist Maurice Celis in seiner Werkstatt der Letzte, der den Coticule aus Sart verarbeitet.
Mit einem Geologieparcours durch das Dorf soll der Geschichte des regionalen Bergbaus in Zukunft gedacht werden. "Der Parcours wird verschiedene Steine aus verschiedenen Steinbrüchen präsentieren", erklärt André Samray, der Bürgermeister von Lierneux. "Die Route beginnt hier am Local du Tailleur auf dem Ernest-Nélis-Platz und führt entlang des Ravel und zurück auf den Place de Sart."
Sieben Kilometer lang soll die Themenroute werden. 52 Steine mit informativen QR-Codes werden die Route zieren. Auch der Steinbruch soll Teil der Route werden. Ein Rastplatz und eine neugebaute Hütte sind ebenfalls Teil der Pläne.
Der Gemeinderat von Lierneux hat in seiner letzten Sitzung die Unterstützung beschlossen. Die Vereinbarung muss jetzt von der Wallonischen Region bestätigt werden, damit Sart Lierneux, oder auch "das Dorf der Steine", Zuschüsse für die Route erhält.
vedia/la
Das ist ja hochgradig interessant. Meine Urgrossmutter war eine Lugen, von Dürler-Hof (Walhauserhof). Ihre Vorfahren waren sogenannte Kesselsflicker (ein Wanderhandwerk) der ursprünglich aus Irrhausen kam. Laut Genealogie bewegte die Sippe sich im Kreise Irrhausen/Echternach/Brandenbourg/Wilz/Pisserote/Lierneux/Vielsalm/St-Vith/Schönberg/Reuland/Dahnen... Ein Teil der Familie hat sich via Lierneux bis hoch nach Huy ausgebreitet. Das Produkt dieser Gegend (die Wetzsteine) wird wohl der Grund der familiären Migration gewesen sein.