Seit 1975 ist das Fort von Battice für die Öffentlichkeit zugänglich. Zwischen März und November können Besucher die ehemalige Verteidigungsanlage erkunden. Das Interesse daran ist gewachsen: Fast 18.000 Besucher waren es im vergangenen Jahr.
Die Zahlen steigen weiter. "Vor allem nach der Corona-Pandemie haben wir eine Zunahme der Besucher festgestellt", sagt der Präsident der VoE "Fort de Battice", René Coune. "Als die Menschen nicht reisen konnten, haben sie interessante Dinge in ihrer Umgebung entdeckt. Hier in Battice kann man einen Panzerdrehturm sehen, der noch funktioniert, und man kann im Inneren hören, welchen Krach er macht."
Das Fort weckt Interesse über die Landesgrenzen hinaus. Viele Besucher kommen aus Deutschland, Frankreich und den Niederlanden. "Ich arbeite für die deutsche Armee und ich interessiere mich für die Geschichte des Ersten und Zweiten Weltkriegs", so ein Besucher aus Herzogenrath.
"Ich komme aus dem Süd-Limburg, aus der Umgebung von Maastricht. Ich habe im Internet gesehen, dass es hier organisierte Besichtigungen gibt und mit unseren Freunden interessieren wir uns für den Zweiten Weltkrieg", erklärt ein Besucher aus den Niederlanden.
Das Fort wurde zwischen 1934 et 1937 gebaut und erstreckt sich über 15 Hektar. Es umfasst 15 verschiedenen Gebäude aus Stahlbeton. Jeder Bau wiegt 15.000 Tonnen - doppelt soviel wie die Metallkonstruktion des Eiffelturms. "Das Fort von Battice ist die bedeutendste Verteidigungsanlage des Festungsrings von Lüttich. Es liegt direkt neben der N3, einer wichtigen Verbindungsstraße, die von Brüssel über Löwen und Lüttich nach Aachen führt", erklärt René Coune.
Die geführte Besichtigung dauert drei Stunden. Zuerst geht es draußen über das Gelände und auf die Dachkuppeln des Forts. Dann steigt man 30 Meter unter die Erde, um durch die drei Kilometer langen Gänge zu laufen.
Die Besucher sind beeindruckt. "Wenn man sieht, wie die Verteidigung angelegt wurde und wie dick die Mauern waren - das ist schon sehr beeindruckend. All die Granattrichter, manche ein Dutzend Meter tief. Daran sieht man, wie heftig die Angriffe damals waren."
"Ich habe noch nie so einen Panzerdrehturm gesehen. Es ist beeindruckend, einen solchen Turm zu sehen, der renoviert worden ist und noch funktioniert. Zum ersten Mal sehe ich so etwas von innen."
Das touristische Angebot rund um das Fort von Battice soll demnächst noch erweitert werden. Die Stadt Herve plant den Bau eines Panoramaturms mit Aussicht auf diese außergewöhnliche Anlage.
vedia/mb