Es ist ein Achtungserfolg gegen das organisierte Verbrechen. Im Rahmen der umfangreichen und langwierigen Ermittlungen wurde ein Hauptverdächtiger bei einem Polizeieinsatz in Deutschland festgenommen, teilt die Pressemagistratin der Staatsanwaltschaft Eupen, Andrea Tilgenkamp, mit. Die Person führte beim Aufgriff 1,5 Kilogramm Kokain, 800 XTC Pillen und mehr als 30.000 Euro mit sich.
In Walhorn, Eynatten und Maaseik wurden im Anschluss bei Durchsuchungen rund 14 kg Amphetamin, 13,5 Liter Amphetaminöl, XTC-Pillen, Kokain, eine Schusswaffe, Chemikalien und mögliche Rohstoffe zur Herstellung von Betäubungsmitteln sowie 15.000 illegale Zigaretten sichergestellt, außerdem ein Geldbetrag in Höhe von annähernd 113.000 Euro sowie eine Vielzahl von Fahrzeugen, Motorrädern und ein Boot.
In Belgien wurden bisher vier Personen festgenommen, gegen zwei von ihnen wurde am Donnerstag Haftbefehl erlassen. Es zeigt, dass Ostbelgien auch
im Bereich der Drogen keine Insel ist. "Es wäre eine Illusion, zu denken, dass Eupen verschont würde von diesem Phänomen", sagt Tilgenkamp. "Es ist aber das erste Mal, dass wir solch eine große Organisation ausheben konnten, die verdächtigt wird, in doch etwas größerem Stil Drogen herzustellen und auch zu verkaufen."
Zurzeit führen die belgische und deutsche Seite ihre eigenen Ermittlungen weiter. Nach Abschluss der Ermittlungen wird dann besprochen, ob das Gerichtsverfahren in Belgien oder Deutschland stattfinden wird.
Manuel Zimmermann