Es ist kein echter Bus, der im Seniorenheim geparkt wurde. Dennoch sieht er den Bussen der Nahverkehrsgesellschaft TEC verblüffend ähnlich. In der Holzkonstruktion sind richtige Bussitze zu finden.
Die Senioren dürfen auf ihnen Platz nehmen und schauen dann direkt aus dem Fenster. Besser gesagt, auf einen Flachbildfernseher. Zu sehen: eine realitätsnahe Busfahrt durch die Gemeinde Weismes. "Unser Erinnerungsbus ermöglicht es den Senioren - ob sie orientierungslos sind oder nicht - durch unsere Landschaft zu reisen", erklärt Julie Bley, Mitarbeiterin im Seniorenheim "Jardins d'Elisabeth". "So können sie durch vertraute Ortschaften fahren und bekommen das Gefühl, mal raus zu kommen."
Viele Heimbewohner können und dürfen aus unterschiedlichen Gründen nicht das Gelände des Altenheims verlassen. Das gilt vor allem für Personen mit Alzheimer. Die Türen des Busses stehen aber für alle Menschen offen, die eine Tour durch Weismes drehen wollen.
Mit viel Liebe und Hingabe wurde der Bus von Schülern des Instituts Notre-Dame aus Malmedy gebaut. Sie alle haben seit dem Sommer ihren Abschluss in der Tasche. Einer von ihnen ist Julien Lejoly: "Jeder hatte seine Rolle. Ich habe viel am Computer gesessen. Ich habe die CNC-Maschine programmiert und viele Einzelteile gestaltet. So zum Beispiel die Anzeige 'Waimes Gare'. Die anderen haben sich vor allem um den Aufbau gekümmert."
Auf das Ergebnis sind die Schüler sehr stolz. "Die Menschen hier sind wie Kinder. Die Bewohner sind sehr glücklich. Der Erinnerungsbus ist ein gelungenes Projekt, das Jung und Alt zusammen gebracht hat."
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