Neben den drei Raerener Traditionslisten Mit Uns, Ecolo und der CSL gibt es in Raeren nun eine vierte Liste für die Gemeinderatswahlen am 13. Oktober: die Liste SPplus. Angeführt wird sie vom ehemaligen SPD-Vorsitzenden der Stadt Stolberg, Martin Peters.
Seine Mandate im Rat der Kupferstadt Stolberg und im Parlament der Städteregion Aachen musste Peters im letzten Jahr fallen lassen. Grund war ein Wohnsitzstreit, in dem die AfD sich an das Landesinnenministerium NRW gewandt hatte. Da Peters mit seiner Familie in Raeren lebe, dürfe er in Deutschland keine Mandatarsrolle einnehmen, so die Entscheidung.
Von einem weiteren politischen Werdegang konnte das Peters aber nicht abhalten: "Ich bringe mich gerne in die Gestaltung meines Lebensumfeldes ein. Ich lebe hier mit meiner Frau und meinen Kindern. Sie gehen hier zur Schule und als ich mich in Deutschland nicht mehr in Mandaten engagieren durfte, bin ich ganz schnell mit Linda Zwartbol und der SP hier zusammengekommen."
"Dann haben wir überlegt, ob wir genügend Unterstützung zusammenbekommen. Am Ende des Tages hat es gereicht und wir haben gesagt: Ja, wir gehen das Projekt an. Wir sind die neue vierte Kraft in Raeren und mischen so ein bisschen die Gemeindepolitik auf und bringen einen frischen Wind hier rein."
14 Kandidaten zählt die SPplus-Liste. Vollständig ist sie also nicht. Einen Querschnitt der Gesellschaft verkörpere die Liste trotzdem, erklärt SP-Ostbelgien-Präsidentin Linda Zwartbol: "Die Leute sind engagiert und motiviert. Die Liste ist sehr gut zusammengesetzt aus allen Berufsbereichen. Es sind Menschen mit Familie, es sind Singles dabei. Von jung bis alt ist alles dabei und ich glaube, das repräsentiert die Gemeinde sehr gut. Jeder kann sich eigentlich auf dieser Liste wiederfinden und ich hoffe einfach, dass das zu einem Erfolg führt."
Unter dem Motto "Zukunft und Zusammenhalt" möchte die Liste neue Impulse setzen. So plant SPplus unter anderem, den Raerener Bahnhof zur Haltestelle der Euregiobahn zu machen, eine Ehrenamtskarte einzuführen, mit der Ehrenamtler in Raeren praktische Vorteile genießen können oder das sogenannte Baby-Begrüßungspaket, mit dem frischgebackene Eltern ganz genau erfahren, welche Angebote es für sie in der Region gibt.
"Ich glaube, das wichtigste Thema in unserem Programm ist, dass wir kein Kind zurücklassen wollen. Das strahlt über alle anderen Themen, die wir in unserem Wahlprogramm beschrieben haben, hinaus. Da geht es darum, dass uns niemand durchs Netz geht und dass wir jedem Kind eine gute Zukunft, eine gute Bildungskarriere, eine gute Ausbildung und damit letztendlich ein gutes Leben ermöglichen. Da ist auch die Gemeindepolitik für verantwortlich."
Ob die Premiere der SPplus-Liste in Raeren erfolgreich sein wird, das steht noch in den Sternen. Doch Martin Peters und seine Mitstreiter blicken positiv in die Zukunft. "Man muss sehen. Wir haben bei der Wahl zum Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft gesehen, dass die SP ein sehr starkes Ergebnis hat erzielen können. Überraschend für viele, aber das hat sicherlich auch daran gelegen, dass auf der Liste der SP für das Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft viele Raerener und Raerenerinnen waren. Die finden sich zum Teil wieder bei uns auf der Liste."
"Früher hatten Menschen, die vielleicht eher eine solidarische Politik, eine nachhaltige Politik, eine zusammenhaltende Politik wollten, nicht das richtige Angebot. Die mussten sich dann für eine der drei bisherigen Listen entscheiden. Ab diesem Jahr können sie das Original wählen und wir laden sie herzlich ein, das zu tun."
Kandidaten der Liste SPplus
1. Martin Peters (Raeren)
2. Yvonne Vonhoff (Petergensfeld)
3. Yannick Havenith (Eynatten)
4. Mathias Brucksch (Raeren)
5. Kim Rauw (Petergensfeld)
6. Melissa Schauff (Eynatten)
7. Hermann Gödde (Hauset)
8. Vanessa Clemens (Raeren)
9. Jonny Deliège (Raeren)
10. Alexandra Bindels (Petergensfed)
11. Hans-Alwin Geesen (Eynatten)
12. Renuka Dries (Raeren)
13. Wolfgang Patron (Hauset)
14. Esther Moeris (Raeren)
Lindsay Ahn