Franzen und seine 16 Mitstreiter sind in der Gemeinde Bütgenbach allein auf weiter Flur. Eine andere Liste als "Zukunft im Blick" tritt nicht an. Das bedauert der Bürgermeister. "Wir hätten uns auch gewünscht, dass eine andere Liste sich auch dem Wähler anbietet. Aber gut, dies hat sich nicht ergeben. Ich weiß, dass verschiedene Personen versucht hatten, etwas aufzubauen, leider aber nicht umsetzen konnten."
Da kann sich durchaus die Frage stellen: Warum überhaupt noch abstimmen? "Die Wahl ist ein Privileg, das soll man auch wahrnehmen", so Daniel Franzen weiter. "Ich hoffe, dass die Wählerinnen und Wähler das auch machen, um dann meinen Mitstreiterinnen und Mitstreitern vielleicht auch am besten mit Vorzugsstimme den Rücken zu stärken."
Außer Acht lassen will die Liste "Zukunft im Blick" das Wahlergebnis trotz fehlender Konkurrenz keinesfalls. "Wir haben in der Gruppe gesprochen, wir dann auch nach den Wahlen die Besetzung der verschiedenen höheren Ämter, also Bürgermeister, Schöffen, den Sozialhilferat beziehungsweise den Präsidenten des Öffentlichen Sozialhilfezentrums besetzen werden. Da waren wir uns auch einstimmig direkt klar: So wie die Vorzugsstimmen im Ergebnis nach der Wahl aussehen werden, so werden wir dann auch mit den Personen reden, die mit den meisten Stimmen, um dann ein Amt anzunehmen."
Die Nummer vier der Liste "Zukunft im Blick", Kathy Elsen, fährt regelmäßig für die Politik nach Eupen. Die 40-Jährige ist Mitglied der ProDG-Fraktion im PDG. Sie wolle die Politik noch näher an den Bürger heranbringen, sagt sie, und engagiere sich deshalb nun auch in der Gemeinde. "Die Zusammenarbeit zwischen der DG-Ebene und den Gemeinden ist ein ganz, ganz wichtiger Schnittpunkt. Zum Beispiel das Medienzentrum hat Kompetenzen, die man auf Gemeindeebene ausleben kann, die aber auch auf PDG-Ebene erarbeitet werden. Und diese Schnittmengen zu erstellen, ist ein immenser Vorteil."
Die Fragerunde nach der Vorstellung von Kandidaten und Programm zeigt: Die Sicherheit auf den Verkehrswegen treibt viele Menschen in der Gemeinde um, die Finanzen ebenfalls. Dass sich die Bevölkerung einbringt, begrüßt Franzen. "Wir haben da Punkte, die themenübergreifend sind. Uns ist die Bürgerbeteiligung sehr wichtig. Aber die Bürgerbeteiligung soll jetzt auch nicht so aussehen: Wir fragen den Bürger und wollen eine Antwort. Nein, wir möchten da eine Zusammenarbeit."
Also ganz im Sinne des Mottos der einzigen Liste in der Gemeinde Bütgenbach. Denn das lautet: "Demokratie lebt vom Mitmachen, nicht vom Zuschauen".
Die Kandidaten der Liste "Zukunft im Blick":
1. Daniel Franzen, 41, Nidrum
2. Nadia Sarlette, 42, Bütgenbach
3. Stephan Noel, 51, Elsenborn
4. Kathy Elsen, 40, Bütgenbach
5. Reiner Collas, 49, Weywertz
6. Andreas Heck, 43, Bütgenbach
7. Chantal Kessler, 29, Nidrum
8. Claudia Langer, 47, Elsenborn
9. Karla Herbrand, 60, Weywertz
10. Nora Peters, 32, Bütgenbach
11. Ronny Fickers, 31, Weywertz
12. Jasmin Pinck, 29, Bütgenbach
13. Roland Thomas, 58, Weywertz
14. Hermann-Josef Pauels, 67, Bütgenbach
15. Ursula Reuter-Gehlen, 66, Elsenborn
16. José Heck, 49, Nidrum
17. Ludwig Heinen, 65, Weywertz
Moritz Korff