Ende Oktober 2023 waren auf den Feldern der Genossenschaft "Vin de Liège" bei Oupeye viele saftige Weintrauben zu sehen. Man sprach von einem Rekordjahr. Anders sieht es in diesem Jahr aus, erklärt Alec Bol, der Geschäftsführer der Genossenschaft. "Wir erwarten, dass wir weniger ernten werden als in den letzten Jahren."
Ein großes Problem: der Frost im April. Auf sommerliche Tage folgte in weiten Teilen Europas ein Kälteeinbruch. In unserer Region wurden dadurch viele Weinreben erheblich beschädigt. "Darüber hinaus waren die Wetterbedingungen nicht gut. Vor allem der Juni war zu kalt. Die Blüten konnten nicht gut bestäubt werden. Das wirkt sich negativ auf die Ernte aus", so Alec Bol.
Momentan geht die Genossenschaft davon aus, 70 Prozent weniger Wein zu ernten als letztes Jahr. Die Existenz der Genossenschaft sei aber auf keinen Fall gefährdet. "In den letzten beiden Jahren konnten wir sehr viel Wein ernten und verarbeiten. Es gibt genügend Wein im Lager. Das ist positiv. Trotzdem ist es eine schwere Zeit für unser Team", sagt Bol.
Wie sieht es bei "Vin du pays de Herve" aus? "In diesem Jahr werden wir weniger ernten als im letzten Jahr. Wir konnten viele Trauben retten und sie haben sich sehr gut entwickelt. Ich bin zuversichtlich, dass wir einen hochwertigen Wein herstellen werden", sagt Jean Rivière, der seit dem 1. August Generaldirektor der Kooperative ist. Er geht davon aus, 50 Prozent weniger Wein zu ernten als im Vorjahr.
Beide Genossenschaften hoffen nun auf stabiles, sonnenreiches Wetter.
Dogan Malicki