14. Juli 2021: Einen Tag vor der Hochwasserkatastrophe in Eupen galt in Raeren Land unter. Allein im öffentlichen Raum entstanden Schäden von 600.000 Euro. Daraufhin hatte die Gemeinde beim Institut für Wasserwirtschaft an der RWTH Aachen eine Studie zum Hochwasserschutz in Auftrag gegeben.
Der Studie zufolge können vier zusätzliche Flächen in Raeren und eine in Eynatten helfen, im Falle von Starkregen die Wassermassen aufzufangen: am Iterbach auf Kortenbusch, zwischen Bachstraße und Hauptstraße sowie zwischen Hauptstraße und Burg. Weitere Rückhalteflächen sind am Periolbach zwischen Botz und Bahnhof angedacht. In Eynatten empfiehlt die Studie eine Fläche zwischen Johberg und Eupener Straße.
Kann sich das Wasser im Katastrophenfall hier auf den Wiesen ausbreiten, würden bebaute Flächen nicht so schnell überflutet. Ein Ingenieurbüro soll jetzt Pläne entwickeln, um die Empfehlungen umzusetzen.
Schon jetzt gibt es in Raeren mehrere Regenrückhaltebecken, unter anderem an der Roetgener Straße. Für Bürgermeister Mario Pitz ist aber klar, dass die Gemeinde bei den neuen Becken keine Betonwannen will. "Eine Betonwanne ist nicht das Ideale, das geht natürlicher. Das kann man auch in natürlichen Senken realisieren, wo man die Topografie hat, ohne etwas verändern zu müssen und ohne eine Betonwanne in die Landschaft versenken zu müssen."
Damit sich das Regenwasser auf Äcker und Wiesen stauen kann, braucht es oft mehrere Erdwalle, die man künstlich anlegen muss. Ein gesteuerter Abfluss kontrolliert, wie viel vom gestauten Wasser weiter in Richtung von Häusern strömt. Für die Wallaufschüttung und Ernteausfälle erhalten Eigentümer und Landwirte eine Entschädigung.
"Wir hatten schon angekündigt, dass ein Ingenieurbüro Messungen auf den Grundstücken vornehmen wird. Wir wollen das Hand in Hand machen mit den Eigentümern, mit den Pächtern, dass das so umwelt- und ernteverträglich wie möglich wird und mit dem geringstmöglichen Impakt für die Eigentümer eingebaut werden kann."
Doch selbst mit den neuen Anlagen wird es keinen hundertprozentigen Hochwasserschutz geben. Sich auch für Jahrhundertfluten wie vor drei Jahren zu wappnen, sei unbezahlbar und auch technisch nicht zu realisieren. Daher gilt es jetzt, mit so wenig Mitteln wie möglich so viel Schutz wie möglich zu erreichen.
Und es gilt, die bestehenden Becken besser zu pflegen. "Zum Beispiel gibt es ein Becken der SPWE in Eynatten neben der Autobahn, das gerade saniert wird. Wir haben noch mit dem Bauhof ein Becken komplett neu ausgehoben und gepflegt am Römerweg in Eynatten. Es gibt ja auch noch die Regenrückhaltemaßnahmen, die bei den Neubauten auch mit eingebaut werden, die auch immer weiter zum Rückgang der Regenwässer in den Bächen und Kanälen führen sollen."
Den Hochwasserschutz auszubauen, wird damit noch einige Jahre dauern. Und auch dann bleibt zu hoffen, dass sich eine Jahrhundertflut wirklich erst in 100 Jahren wiederholt.
Olivier Krickel
Zwischen dem Johberg und der Eupener Str stehen jetzt die Eynatten Gärten , die Wiese war vor dem Bau sehr feucht !
In Eynaten sollen doch in Zukunft (öffentliche Untersuchung ist gerade abgelaufen) etliche Häuser an den Bach angeschlossen werden, der bereits seit 2017 für Wasser in den Kellern sorgt.
Auf mehrere (mündliche und schriftliche) Anfragen zum Unterhalt und Vergrößerung des Baches und des Kanals, der grosse Teile des Regen- und Abwassers in Eynatten ableitet, wird einfach nicht eingegangen.
Zwischen Eupenerstrasse und Johnergstrasse ist ausnahmslos alles bebaut. Das tiefst gelegene Grundstück in diesem Bereich ist das meine.
Seit 2017 versuchen wir regelmäßig nach Lösungen zu suchen, und bekommen Antworten wie "nicht unsere Zuständigkeit, zu aufwändig, zu teuer".
Das einzige Grundstück, auf dem ein solches Becken in Eynatten in dem prekären Bereich NOCH realisierbar wäre, ist auf der Ecke Johberg-Hauseterstrasse, das Gelände alte Gelände von Trouet.
Doch auch dort gibt es bereits Pläne zur Bebauung.
Ich halte die Veröffentlichung zum jetzigen Zeitpunkt für reinen Wahlkampf, dem zumindest in Eynatten nichts folgen wird.
Wenn ich so etwas lese als direkt Betroffene da fällt mir ausser Kopfschütteln nichts mehr ein. Aber vor den Wahlen mal so tun als ob
Das jetzt das Ergebnis der Studie bekannt gegeben wird, hat absolut nichts mit den Wahlen zu tun. Das Ergebnis sollte Laut Zusage des Büros im Herbst dieses Jahres abgeschlossen sein. So wurde mir vor Monaten nach Nachfrage in einem Gespräch mitgeteilt.
Ich habe genau dieses Ergebnis erwartet. In meinen Augen ist dies die beste Möglichkeit uns vor solchen Hochwasser Überraschungen zu schützen.
Die Wahlen stehen vor der Türe. Und danach tut sich nicht mehr viel.