Im Rahmen eines Rundgangs durch Lontzen hat die Oppositionsliste Union ihre Kandidaten für die Gemeinderatswahlen vorgestellt. Roger Franssen marschierte voran. Und das gilt auch politisch, denn der 63-Jährige führt die Union als Spitzenkandidat an. Und so entstand die originelle Idee des Rundgangs samt Listenvorstellung. Roger Franssen.
"Das kam in einer der kleinen Arbeitsgruppen, die wir in der Union haben", erklärt Roger Franssen. "Und dann sagte einer: Lass uns das mal anders machen als in der Vergangenheit. Wir machen das 'sur le terrain', an Ort und Stelle und erklären dann jeweils im Bereich Sport, im Bereich Kultur, im Bereich Natur, im Bereich Straßen vor Ort, was wir vorhaben."
Die Unions-Kandidaten sind zwischen 24 und 70 Jahre alt. Acht Frauen und neun Männer umfasst die Liste, darunter sieben Neulinge. "Ich glaube, jeder bringt da was rein. Aber jeder ist eingewurzelt in der Realität dieser Gemeinde: in der politischen Realität, aber hauptsächlich in der Vereinsrealität, im Engagement, im Dorflädchen, bei den Schützen, im Karneval, im Verkehrsverein - an so vielen Orten. Und das macht diese Gruppe sehr wertvoll, sehr bürgernah."
Auf dem zweiten Platz der Unions-Liste steht Vanessa Schmitz. Die 39-jährige Bankkauffrau ergriff während des Rundgangs durch Lontzen unter anderem zum Thema Finanzen das Wort. Die von Franssen erwähnte Bürgernähe soll sich auch in der Einbeziehung der Bevölkerung ausdrücken, betont Schmitz. "Dass die Bürger gefragt werden oder auch deren Meinung gehört wird, das wollen wir absolut. Jede Anfrage soll beantwortet werden, jeder kleinste Punkt soll auf jeden Fall Beachtung finden und umgesetzt werden können, soweit möglich. Und vor allen Dingen soll das Menschliche absolut im Vordergrund stehen."
Projekte der ländlichen Entwicklung wie der Ausbau der Verbindung zwischen Rottdriesch und der Hellendergasse sowie die Gestaltung des Ortskerns Astenet, so sagt Unions-Spitzenkandidat Roger Franssen, müssen in Angriff genommen werden.
Und ein Dauerbrennerthema in der Gemeinde Lontzen: die Schulen. Die Union war insbesondere mit der Zusammenlegung der Schulen Lontzen und Walhorn nicht einverstanden. Dennoch sagt Franssen: "Es sind Entscheidungen gefallen im Gemeinderat, die werden wir ausführen. Die Schulfusion hat stattgefunden und da werden wir mit Sicherheit das auch weiterführen, was entschieden worden ist. Aber gleichzeitig in Ruhe, in Transparenz, im Dialog planen, damit in jedem Dorf wieder eine Schule entsteht. Das ruhig, im Respekt der Kinder, im Respekt der Eltern, aber resolut: ein Dorf, eine Schule." Logisch, dass eine Station des Rundgangs der Union auch die Schule in Lontzen war.
Die Liste Union im Überblick
1. Roger Franssen (63), Lontzen Busch, Jurist, Verwalter
2. Vanessa Schmitz (39), Walhorn Astenet, Bankkauffrau
3. Etienne Simar (56), Herbesthal, Lehrer
4. Hanna Loewenau (31), Herbesthal, Lehrerin
5. Nadia Kittel (33), Lontzen, Krankenschwester
6. Pascal Köttgen (33), Walhorn, Disponent
7. Reiner Despineux (56), Lontzen, Diplom-Ingenieur Automatisierung
8. Alexander Jonas (24), Herbesthal, Vertrieb
9. Kevin Cremer (38), Herbesthal, Lagerist
10. Serena Perea (38), Herbesthal, Krankenschwester
11. Hildegard Ramakers (57), Lontzen, ehemalige Landwirtin
12. Monique Kessel-Denis (62), Walhorn, Medizinische Sekretärin
13. Denise Flas Franssen (54), Herbesthal, Tagesmutter
14. Michael Wenzel (48), Lontzen, Angestellter in der Maschinenbauindustrie
15. Andreas Hoen (42), Walhorn Astenet, Arbeiter
16. Patrick Lennarts (63), Herbesthal, Pensionierter Produktionsleiter
17. Titi Malmendier-Ohn (70), Lontzen, pensionierte Krankenschwester
Moritz Korff