Volle Aufmerksamkeit für die Musik - das ist ein Kennzeichen des Meakusma-Festivals. Als etwa Vittoria Totale auflegt, herrscht auf dem Heuboden des Alten Schlachthofes andächtige Stille. Ihre Zuhörer stehen, sitzen und liegen dicht gedrängt und lauschen.
"Es ist wirklich ein sehr, fast schon puristischer Ansatz an Musik, ans Musikhören, wo man bei den Konzerten auch merkt, dass die Leute sehr viel Hingabe bei den Konzerten an den Tag legen - wirklich konzentriert hören", sagt Mitorganisator David Langela. "Zu allen Uhrzeiten kann man in Räume gehen und es ist total still beim Hören und gleichzeitig hat man den Kontrast an anderen Bühnen, wo dann eben getanzt wird."
Langela spricht von einer völligen Aufgeschlossenheit zu neuen Entwicklungen in der Musik, die bei dem Meakusma-Festival in Eupen herrscht. Klangwelten, Experimentelles, Kunst und Musik fernab der Alltagskost.
Desi und Arthur sind extra aus Berlin angereist. Nicht nur die Kunst hat sie angelockt. "Dieses Konzept, dass du in einer Kleinstadt oder in einem Dorf bist, wo du zu einer Fritüre nebenan gehen kannst und du bist nicht nicht nur explizit auf diesem Festivalgelände, sondern du bist in diesem ganzen Dorf irgendwie unterwegs. Das finde ich superspannend", sagt Desi.
Auch im Eupen Plaza ist etwas los - am Donnerstagabend zum Beispiel spielt das Duo Maxime Denuc und Kris Verdonck im Halbdunkel eines verlassenen Traktes des stillgelegten Einkaufszentrums.
Zum dritten oder vierten Mal ist Markus Riedel beim Meakusma-Festival - so ganz genau weiß er das nicht mehr. Riedel betreibt in Wuppertal einen Club, in dem man ebenfalls auf musikalische Breite setze, betont er. "Ich habe eben mit einem Freund, mit dem ich hier bin, gesprochen. Er meinte: Das Schönste am Meakusma ist, dass man hier sitzt und überhaupt nicht weiß, was kommt jetzt, was muss man erwarten."
Und das zieht Menschen aus zahlreichen Ecken der Welt an. Sogar aus Japan seien schon Besucher angereist, erzählt Mitorganisator David Langela.
Moritz Korff