Die Brücken waren beim Hochwasser vor drei Jahren zerstört worden. Eupens Bauschöffe Michael Scholl sprach von einem Meilenstein für den Wiederaufbau der Unterstadt.
Die vier neuen Brücken für Fußgänger und Radfahrer kosten rund zwei Millionen Euro, wovon der Großteil durch den Katastrophenfonds der Wallonischen Region und ein Teil aus dem Hochwasserfonds der DG finanziert wurden. Schlicht und modern muten die Brücken an, so Bauschöffe Michael Scholl, in der Konzeption seien sie aber hochkomplex. Sie haben keinen Mittelpfeiler und weisen dadurch einen großen Durchflussquerschnitt auf. Das zuständige Ingenieursbüro habe die Modellreihe auch auf den Namen "Eupen" getauft. Letztendlich kommen die Brücken aber in erster Linie den Bürgern zugute.
Die CSP Eupen hat im Vorfeld in einer Pressemitteilung den Zeitpunkt der Einweihung kritisiert. Sie freue sich zwar, dass bald die letzten Flutschäden an der öffentlichen Infrastruktur behoben seien. Allerdings habe der Zeitplan der Stadtratsmehrheit ursprünglich vorgesehen, dass die Fußgängerbrücken bis Ende des vergangenen Jahres fertiggestellt würden, so CSP-Spitzenkandidat Thomas Lennertz. Nachdem der erste Zeitplan nicht eingehalten worden sei, habe man den zweiten auch nur teilweise einhalten können. "Wir haben auch noch immer die Brücke am Ortsteil Hütte, wo es seit drei Jahren eine Ampelschaltung gibt. Das ist natürlich eine Zumutung für die dortigen Anwohner."
Eupens Bürgermeisterin Claudia Niessen hatte die Kritik der CSP wohl gehört und in ihrer Rede betont, dass nie behauptet worden sei, dass alles fertig ist. Es werde noch eine Weile dauern, bis alle Baustellen der Unterstadt beendet werden können. Es werde Ärgernisse geben und Geduld sei gefragt. "Wer selber mal ein Haus gebaut hat, der hat sein Haus von der Planung bis zum Einzug never ever unter drei Jahren geschafft. Und wir bauen eine ganze Stadt neu auf."
Auch Bauschöffe Scholl hält die Kritik der CSP für überzogen. "Wir sind froh, wie weit wir schon sind. Wir bekommen auch von Nachbargemeinden immer wieder Rückmeldungen, wo man uns sagt: Ihr seid schon weiter, als wir alle zusammen."
Die CSP sieht in der Einweihung wenige Wochen vor den Wahlen einen "medienwirksamen" Termin. CSP-Spitzenkandidat Thomas Lennertz hätte es auch für besser gehalten, wenn die Einweihung abends oder am Wochenende "gemeinsam mit der Bevölkerung der Unterstadt" gefeiert worden wäre.
"Für uns war das ein Moment, den Behörden und Partnern danke zu sagen, dass wir dieses Etappe fertiggestellt haben", entgegnet Bürgermeisterin Niessen. "Es ist nicht selbstverständlich, dass man in drei Jahren vier Brückenbauwerke hinbekommt."
Es wird also noch viel Wasser der Weser fließen, bis alle Arbeiten in der Eupener Unterstadt abgeschlossen werden können. Bauschöffe Scholl wagt eine Prognose: "Ich denke, es wird noch zwei Jahre dauern, bis wir mit allem fertig sind. Wir wussten von Anfang an, dass es nicht einfach wird. Mann muss aber auch sagen, dass die Unterstadt ein neues Bild bekommt. Sie war schon schön, wird aber noch schöner".
Manuel Zimmermann
Das ist keine Einweihung sondern Selbstbeweihräucherung bzw es ist einfach nur Wahlkampf.
Wäre doch schön gewesen, wenn M. Scholzen mal einen freundlichen Kommentar hinterlassen hätte. So kann man nur sagen: sein Geschreibsel ist so überflüssig wie ein Kropf
Die Kritik des CSP-Spitzenkandidaten und der Kommentar von Dauernörgler Scholzen haben eines gemeinsam: Kleingeistigkeit.
Frau Peters.
Ich bin nicht so politisch korrekt wie Sie. Ich bevorzuge Klartext. Das ist Wahlkampf. Sonst hätte man diese Zeremonie auch nach den Wahlen machen können.
Alles nach dem Motto : "Tue Gutes und rede drüber."
Als Unterstädter und direkt Betroffener der Flutkatastrophe von 2021 hätte ich es mir gewünscht, und ich spreche sicherlich für viele Eupener, dass wir an der Einweihung hätte teilhaben dürfen. Wir sind sehr dankbar für diese neue Infrastruktur, aber die Teilhabe an der Einweihung hätte uns schon viel bedeutet. Schade, dass diese Form der Einweihung bei der Bevölkerung einen doch sehr faden Beigeschmack hinterlässt.
und wieder einmal steht nicht der Bürger im Mittelpunkt
Hauptsache die Damen und Herren Politiker haben ihren werbewirksamen Auftritt im Wahlkampf. Ich hoffe, daß wirklich jetzt an die Spitze diejenigen kommen, die das Volk wählt!
Hallo zusammen,
Vielleicht sollte sich jeder mal vor Augen führen ,dass die Unterstadt für die Bürger neu aufgebaut wird und nicht zur Profilierung unserer Stadtregierung. Gruß Andy