Ein Haus zum Zusammenstecken: Ein Blocksystem "made in Thimister"

Es wird gesägt, gehämmert und ineinander gesteckt. Das Prinzip von Gablok ist einfach: Kleine isolierte Kästen aus Holz werden in Thimister gefertigt und später setzt der Kunde diese selber zusammen, so dass ein Haus entsteht.

Ein Haus bauen, obwohl man linke Hände hat, und obwohl man kein Schreiner oder Maurer ist, ist also plötzlich möglich. Gablok hat diese Holzbautechnik entwickelt und patentieren lassen. Mitgründer und heutiger CEO Simon Schloesser erklärt, wie alles angefangen hat: "Die Geschichte ist sympathisch und hat 2019 begonnen. Mein ehemaliger Geschäftspartner Gabriel Lakatos hatte die Vision, sein Haus mit isolierten Holzbausteinen zu bauen - auf die gleiche Art, wie die Bausteine, die wir alle aus unserer Kindheit kennen. 2019 hat dann alles mit der Kommerzialisierung und der Produktion der ersten Gablok-Module begonnen".

Inzwischen hat Gablok in Belgien zwölf Mitarbeiter. Weitere Partner vertreiben Gablok in anderen Ländern, zum Beispiel in Deutschland. Stephan Gawlitza und Patrick Schweitzer sind für Gablok Deutschland zuständig, außerdem sind sie Ansprechpartner für die deutschsprachigen Belgier.

"Nur für den Gablok-Rohbau kann man zwischen 350 und 600 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche rechnen", erklärt Patrick Schweizer. "Aber das hängt auch davon ab, wie viele Öffnungen man hat, wie viele Träger, wie viel Spannweite usw."

Neben einem attraktiven Preis will Gablok aber auch andere Vorteile hervorheben: vor allem die Schnelligkeit bei der Montage, aber auch, dass alle Elemente im Atelier vorproduziert werden und gelagert werden können, weil alles standardisiert sei. Außerdem seien die Häuser ökologisch und hätten einen hohen Isolationswert, erklärt Simon Schloesser.

Zurück zum Praktischen: Einfach drauf los stapeln ist hier nicht! Damit der Kunde weiß, wie sein Haus aufgebaut werden muss, gibt es eine Anleitung. Detailliert ist hier aufgelistet und angegeben, welches Element wo verbaut werden muss.

Gablok-Häuser findet man heutzutage hauptsächlich in Westeuropa. Andere Länder sind interessiert und Gablok ist bereit, seine Produktion auszuweiten, sagt Schloesser. "Die anderen Länder sind gerade dabei, ihre Produktionseinheiten aufzubauen. Es kommt aber nicht nur auf den Wunsch an, Gablok zu verkaufen. Sie müssen die lokalen technischen Anforderungen erfüllen und daher eine Reihe von Tests durchführen. Wir hoffen, dass die nächste Fabrik in Estland sein wird, und wir setzen stark auf die Eröffnung dieser Fabrik im ersten Quartal 2025."

Und wie sieht es in Ostbelgien aus? Hier sei der Trend noch nicht wirklich angekommen.

Lena Orban